SAC Sektion Zermatt
Fabienne, Astrid, Silvia, Andrea – Frauenpower – sowie unsere Unterstützung Dominik, Fredy, Manfred, Märki und die Tourenleiter Urs und Kari starteten am Samstagnachmittag ob Kandersteg – nach Missachtung des Fahrverbotes – zur Doldenhornhütte. Nach zwanzig Minuten erfuhren wir, dass zwei Mitglieder die zweite Brücke nahmen und so bereits auf dem besten Weg zum Oeschinensee unterwegs waren.
Auf der wunderschön gelegenen Hütte genossen wir die Abendsonne, schauten den Startübungen einiger „Lümplipiloten“ (Gleitschirm) zu und assen Schweinsragout mit Kartoffelstock. Mit einem Oberländer Schnaps überraschte uns ein Ex-Zermatter – Jürg Martig – von der Blümlisalp-Hütte. Um acht Uhr abends schockte uns Urs mit der Nachricht (nachdem wir sicher schon fünfmal nachgefragt hatten): «Frühstück am Sonntagmorgen um drei Uhr». Hektik brach aus, „Compeed im grossen Stil“ musste her, und dann hoppsten wir schon vor Sonnenuntergang ins Bett.
Aufstehen um drei Uhr in der Früh ist nicht jedermanns/-fraus Sache. Darum starteten wir denn auch erst so um Viertel vor Vier (aber trotzdem noch als erste Gruppe!) mit unseren Stirnlampen bewaffnet Richtung Spitze Stei. Schon bald sahen wir die Umrisse der Berge aus der Morgendämmerung auftauchen. Der Sonnenaufgang über den Berner Alpen (Dündenhorn, Bundstock, Schwarzhorn, Schilthorn, Blüemlisalp, etc.) war einfach wunderschön! Als es tagte überraschen wir die Biwakierenden (auf ca. 2600m) beim Frühstück und stiegen in morgendlichem Elan an ihnen vorbei. Auf dem Doldenhorn-Gletscher übten wir schon bald – dank Urs – mit dem Eispickel, um einen steilen Bergschrund zu überqueren.
Der Aufstieg bis zum Gipfel gelang uns dank idealer Temperatur und Schneekonsistenz (fast) mühelos. Wir überanstrengten uns trotz des gut 1700m-Aufstieges nicht und konnten auf dem 3638m hohen Doldenhorn den Gipfelwein – von Manfred offeriert – sowie das herrliche Panorama der Berner und Walliser Alpen (vom Blüemlisalp-Massiv, Jungfrau-Massiv, Bietschhorn bis zu „unseren“ Bergen und sogar bis zum Mont Blanc) während einer Dreiviertelstunde geniessen.
Kurz vor neun Uhr nahmen wir den Abstieg unter die Füsse, währenddem uns die anderen Seilschaften entgegenkamen. Absteigen ist bekanntlicherweise nicht das Angenehmste, so schlotterten uns denn auch schon bereits vor der Hütte die Knie. Wegen der nachlassenden Konzentration liessen sich Ausrutscher im Geröll auch nicht ganz vermeiden!
In Kandersteg angelangt begossen wir unseren Durst; Mineralwasser mit Zitronenschnitz („S'isch guat, s'Valserwasser!“). Da Märkis am folgenden Montag seinen ?1. Geburtstag feierte, verhinderte er, dass die Verfasserin des Tourenberichtes ihren „Abschied“ zahlen konnte, obwohl sie Mitglied im SAC Zermatt bleibt.
Die Tour wird mir dank den Super-Tourenleitern Urs und Kari, der lustigen Gruppe, dem tollen Wetter und den idealen Touren-Verhältnissen in einmaliger Erinnerung bleiben. Herzlichen Dank an Urs, Kari und die beiden weiteren Seilführer Fredy und Dominik.
Doldenhorn: