SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Aletschhorn 4195 m, 26. Juli 2003 → Fotos

Leitung:
Urs Lauber
Teilnehmer:
Amédée Cina, Bernadette Jelk, Nadia Sarbach, Marion Jörger, Leo Jörger, Oliver Fux, Yvo Mathier, Karl Schmidhalter



Laut Tourenprogramm war an diesem Wochenende die Besteigung des Mont Blanc vorgesehen. Gletscher- und Felsausbrüche am Berg, sowie grosse Steinschlaggefahr auf den Routen hielt uns von diesem Vorhaben ab. Tourenleiter Urs war nicht verlegen und nahm kurzfristig das Aletschhorn auf’s Programm. Die Wetterprognosen für Sonntag waren aber nicht über alle Zweifel erhaben, das hiess, nochmals umorganisieren. Das Telefon des Tourenleiters wurde einmal mehr arg strapaziert und die Tour schlussendlich einen Tag vorverschoben.

Ein wunderschöner Wanderweg mit Blick auf den Grossen Aletschgletscher führte uns von der Belalp Richtung Aletschji - dann wurde es etwas steiler - und nach Überquerung einer Seitenmoräne gelangten wir schliesslich zum Oberaletschgletscher. Über den mit Blocksteinen bedeckten Eisstrom bogen wir bei dessen Gabelung Richtung Aletschhorn zur Hütte ab. Die SAC-Hütte befindet sich am Grossen Fusshorn ca. 180 m über dem Oberaletschgletscher. Den Nachmittag verbrachten wir mit Faulenzen, Plagieren und neuen Touren planen. Nesthorn im Sommer oder im Winter, Schinhorn doch lieber im Winter! Hüttenwart Peter unterbrach unsere Diskussionen und verwöhnte uns mit einem vorzüglichen z’Nacht. Bald einmal war Nachtruhe angesagt. Vom Schnarchen berichten liegt mir nicht, doch es gab tatsächlich Tourenteilnehmer, die während der Nacht das Zimmer wechselten!

Ein leicht überzogener Himmel und ein warmer Wind beim Aufbruch von der Hütte liessen erahnen, dass der heutige Tag von den bisherigen, strahlenden Sommertagen ausscherte.

Nach Überwindung des Leiterparcours unterhalb der Hütte gelangten wir über «Gufer», «Gufer» und immer mikrigeren Steinmännchen entlang in stockdunkler Nacht zum eigentlichen Einstieg. Der Weg führte über eine Moräne und verlief sich allmählich zwischen teils zimmergrossen Felsbrocken auf den Grat. Das folgende Teilstück führte über den zerschrundeten Gletscher und dann über loses Gestein dem Felsgrat zu. Plötzlich kam Nebel und Bise auf und verzuckerte die nunmehr kompakteren Felsen im Schlussaufschwung.

Auf dem Gipfel empfing uns ein bissiger Wind und leichtes Schneegestöber aus dem Nebel. Das Panorama ringsum war also bald erklärt, und schon ging’s zügig-vorsichtig bergab. Meine Seilgefährtin Fabienne meinte nach einer Weile Abstieg leicht erbost: «Wenn sich der Nebel nun lichtet, steigen wir nochmals hoch.» Dies blieb ihr und uns erspart (leider?!) – der Gipfel blieb für heute vom Nebel verhangen. Gemütlich und gemächlich ging’s über mal loses, mal festes Gestein über den endlos scheinenden Gletscher zurück nach Belalp.

Wir danken Urs für die abwechslungsreiche Tour und behalten die Erlebnisse am Aletschhorn auch ohne Gipfelrundsicht in bester Erinnerung.

Bericht: Kari
Fotos: Leo