SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Aiguille de la Lé 3152m, 19. September 2004 → Fotos

Leitung:
Amédée Cina
Teilnehmer:
Reini Zeiter, Fabienne Jelk, Kari Schmidhalter, Philipp Biner

Am Samstag zog es uns in das Nachbartal der tiefen Jagdgründe von Amédées Vater, ins Val de Moiry. Für die Fahrt mit dem Auto bis hinter den Stausee Lac de Moiry – der türkisfarbene See, der sogar für die Linienpiloten gut erkennbar sein soll – nahmen wir uns reichlich Zeit und liessen uns die Gegend von Amédée im Detail erklären. Schliesslich nahmen wir die einstündige Wanderung zur Cabane de Moiry unter die Vibram-Sohlen. Dort angekommen trafen wir den Gemeindeschreiber von Saas Baalen an, der mit seiner „Regierung“ auf einer Wandertour war. Beim Ausblick von der Hütte vergass man auch schnell mal, dass es hier kein Bier mehr gab und vom Schnaps hatte es auch nur noch Kirsch; ja die Hütte wurde ja zwei Tage später eingemottet. Da wir noch 1 ½ Stunden Zeit hatten, bestiegen Reini, Fabienne und Güno noch den No-Name Gipfel hinter der Hütte.


Um 7 Uhr morgens schleusten wir ein paar Brote in unseren Magen und anschliessend starteten wir in Richtung Pigne de la Lé (nicht Normalroute über Geröllhalde direkt hinter Hütte). Pickel und Steigeisen hatten diesmal Hausarrest, da man das kleine Gletscherstück auch gut am Rand auf dem Geröll umgehen kann.

Oben im Col wartete der Ausblick auf die „Rückseite“ von Bis-, Weiss-, Schalihorn … und wir waren uns einig, dass diese Berge von „vorne“ noch faszinierender wirken. Die interessante Klettertour über die hunderte „Aiguilles“ konnte somit beginnen. Amédées Witz vom Vortag, dass man hier mit den schweren Schuhen eine 5 klettern muss, wurde auch bald fast Wirklichkeit, als auf einer flott ausgesetzten Platte noch ein Schäumchen Schnee lag. Die Hinter(brems)backen und Knie kamen voll zum Einsatz, ein sogenannter „Full Body Climb“…

Am Nordgipfel angelangt, gab’s eine gemütliche Gipfelweinpause, bevor wir beim Abstieg den Gendarmen links liegen liessen. Der untere Teil über das schiefrige Geröll war zwar mühsam, aber dafür nicht unendlich lang und so waren wir um circa 13 Uhr wieder beim Auto. Und was macht man an einem so schön begonnenen Tag? Wir folgten spontan der Einladung und machten Halt bei Amédées Bergparadies, wo wir mit Wein und Raclette den Nachmittag ausklingen liessen.

Merci vill mal an alli fer dii schön üsgsetzt Chlättertüür und bsunders Diär Amédée fer dii schenerös Gaschtfreundschaft!

Und noch einer aus unserer Serie „Die letzen Worte des Bergsteigers“: «Ab hier ist es nun ein Wanderweg».

Bericht und Fotos: Güno