SAC Sektion Zermatt
Rechtzeitig wie immer treffen alle Teilnehmer um 8:30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt auf der Schluhmatte ein. Schnell bringen uns die ersten Gondeln auf den Schwarzsee. Auf der tip-top präparierten Piste ist die Abfahrt hinunter zur Stafelbrücke ein Genuss.
Hier sollte eigentlich unsere 2-Tagestour beginnen: Arbenbiwak–Col Durand–Zinal. Der Wetterbericht aber kündigte für den späten Samstagnachmittag und Sonntag eine starke Föhnlage an. Da wir volles Vertrauen in Buchelis meteorologische Vorhersagen haben – Bucheli irrt sich nie – entschieden wir uns für eine Tagestour. Schweren Herzens verzichten wir auf eine feucht romantische Nacht im Biwak und sicher auch auf eine traumhafte Abfahrt ins benachbarte Zinal.
Schnell sind die Felle montiert. Unser Ziel ist das Aebijoch, gute 1200 Höhenmeter liegen vor uns. In Gänseformation und lautem geschnatter geht’s los. Beim Erreichen der ersten „Steighilfestufe“ wird es merklich leiser.
Im Aufstieg auf die Arben passieren wir das Gedenkkreuz von Bernhard Perren. Beim Bau der Grande Dixence verlor er bei einem Transportunfall sein Leben. Von 1948–53 war er Mitglied der A-Nationalmannschaft im Skifahren. Er gewann unter anderem die Abfahrten in Kitzbühl, Garmisch und Sestriere, wurde zweiter am Lauberhorn. Galt als weltbester Abfahrer seiner Zeit, war CH-Meister in Abfahrt und Riesenslalom.
Gemächlich, im Fettverbrennungsbereich geht es über die Arben Richtung Biwak. Kaum fallen die ersten Fett-, oder doch nur Schweisstropfen auf unsere Skier, macht Kari Halt für den ersten (freiwilligen) Imbiss. Aus der Traum von der perfekten Badefigur, oder doch nicht?
Auf ca. 2700 m beginnt ein Steilhang. Hier ist die Kunst der Spitzbogenkehre gefragt. Vielseitig, wie die Kunst, meistert auch hier jede/r auf ihre/seine künstlerische, artistische Art diese Böglein.
Am Frühstückplatz – für uns Mittagsplatz – ziehen wir unsere „Gställtli“ an. Ein Blick zum Biwak; ja Alfons „dein Biwak“ ist noch da. Im nassen Sulzschnee erreichen wir den Arbengletscher. Hier hat der Umwandlungsprozess vom Nass- zum Pulverschnee kein Erbarmen mit unsern nassen Fellen. Der Neuschnee bleibt an unsern Fellen kleben. Die Schier werden immer schwerer, irgendwann fallen die „Stogeln“ (Klumpen) ab. Und leicht geht’s weiter. Minuten später fängt alles wieder von vorne an, und wie oft geschieht dies? Also stogeln wir – unverzagt bis tapfer – über den sanft geneigten Gletscher dem nahenden Aebijoch entgegen. Auf unserem Gipfel- und Rastplatz, hat der Föhn schon eingesetzt, leicht bläst der S-Wind.
Im pulvrigen Schnee (30 cm) stieben wir Richtung Biwak, ein kurzes Übergangstück und dann geht’s im feinsten Sulzschnee hinunter zur Stafelalp. Viel zu schnell, wie immer, sind wir unten. Und Kari’s Kommentar: «Kein schlechter Schwung.» Wie recht hat er!
Auf der Terrasse im Stafel endet eine gelungene SAC-Tour mit dem wohlverdienten Abschiedstrunk. Noch eine Karte ans Zeiti Reini mit den besten Glückwünschen zum morgigen Geburtstag, A-Post. Kari wird’s schon richten.
Dank an alle die mitgemacht haben, vor allem an Kari, der auch mich mitgenommen hat.