SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Spaghetti-Tour, 22.–24. Juli 2005 → Fotos

Leitung:
Urs Lauber
Teilnehmer:
Amédée Cina, Rita Perren, Silvia Burgener, Christine Fux, Fabienne Jelk, Markus Schillinger, Lukas Brantschen, Peter Wenger, Fabian Wenger

Die „Spaghetti-Tour“ ist meine erste dreitägige SAC-Tour. Obwohl ich den genauen Verlauf nicht kannte, wusste ich zumindest, dass es nach Italien ging und dass man in den nächsten Tagen etliche Kalorien verbrauchen würde.


Freitag

Am Freitag fuhren wir mit der ersten Bahn Richtung Klein Matterhorn, wobei wir zehn SACler bedeutend motivierter schienen als die österreichischen Ski-Cracks in der selben Bahn. Die griffige Spur und wärmender Sonnenschein führten uns direkt zum Aufstieg auf den Castor 4228m, wo wir am doch recht ausgesetzten Gipfelgrat einigen italienischen Seil-Akrobaten ausweichen mussten.

Nachdem wir uns zum ersten Gipfelerfolg gratuliert und etwas gegessen hatten, stiegen wir ab zur Capanna „Quirino Sella“. Die Italiener hingegen kämpften immer noch an der Castor-Schlüsselstelle.


Samstag

Am nächsten Tag ging es bei Anbruch eines herrlichen Tages zuerst über den Passo del Naso. Da der Hang ziemlich eisig war, wählten wir die Direttissima, d.h. wir sicherten mittels Eisschrauben und stiegen senkrecht auf – eine wärmende Variante angesichts des kühlen Morgens. Auf dem Passo del Naso präsentierte sich uns ein herrlicher Blick über die Tour des restlichen Tages. Zuerst ging es im Süden auf die Vincent-Pyramide 4215m, darauf in kurzer Felskletterei auf das Balmhorn 4167m mit der imposanten Jesus-Statue. Anschliessend überquerten wir die Ludwigshöhe 4341m und die Parrotspitze 4432m, um schlussendlich die Capanna „Regina Margherita“ auf der Signalkuppe 4554m zu erreichen.


Sonntag

Die Tagwache am Sonntag wurde um eine Stunde verschoben. Urs testete um 5 Uhr in Unterhosen den Schneesturm und den Nebel vor der Hütte und liess uns dann noch länger ausschlafen. Aufgrund des schlechten Wetters entschieden wir uns zum direkten Abstieg über den Grenzgletscher zur Monte Rosa Hütte. Somit wird die Zumsteinspitze bei unserer nächsten Tour im Monte Rosa Gebiet ein lohnendes Ziel bleiben.

In Zermatt angekommen, hatten wir drei herrliche Tage mit sehr schönen Gipfelerlebnissen hinter uns. Ein herzlicher Dank unseren Tourenleitern Urs und Amédée für die hervorragende Tour.

Übrigens ist der Name „Spaghetti-Tour“ nur teilweise richtig. In den Hütten wurden wir sehr gut bewirtet und jeweils mit einem Dreigänger fast schon kulinarisch verwöhnt - wenn man dies mit etlichen SAC-Hütten vergleicht … Na ja, die Erbsli hätten ein wenig besser „durch“ sein können.

Noch etwas zu den Hütten, welche nach italienischen Persönlichkeiten benannt sind:

Quirino Sella:
italienischer Minister, gründete 1863 den Club Alpino Italiano CAI
Regina Margherita:
Margherita di Savoia, italienische Königin von 1878–1900

Bericht: Fabian
Fotos: Urs