SAC Sektion Zermatt
… und da waren’s nur noch drei, die sich schliesslich am Freitag Nachmittag in Kunzentännlen (dana vam Grimsel oberhalb Guttannen) trafen um den Hüttenweg zur Gelmerhütte unter die Vibramsohlen zu klemmen. Doch ein bisschen zu faul, entschieden wir uns hinunter nach Handegg zu fahren um von dort aus mit der steilsten Standseilbahn der Welt (Gelmerbahn) den Hüttenweg von drei auf zwei Stunden runterzuschrauben. Nach dem gediegenen mit Booschole verfeinerten Nachtessen gabs noch den obligaten Haslerchüächu zum Dessert. Mit gemeinsamen Einverständnis verfeinerten wir die Tourenplanung der Gwächtenhornüberschreitung. Um die Option offen zu halten, dass wir die Oberfläche des Tieralplistocks auch gleich mitinspizieren könnten, packten wir Lukis 60-Meterseil ein, um uns über die Gletscherwand wie letztes Jahr abzusanduhren.
Wie gewöhnlich ging’s recht früh am Samstag morgen los. Schon in der ersten Stunde beim Aufstieg zum Gletscher trauten wir unseren Augen nicht, denn die Eiswand wo wir uns evtl. abseilen wollten, ist bis zur Hälfte auf den Fels ausgeabert, sprich wir bräuchten einen Hilti um uns dort abzuseilen. Dann weiter nach dem Steigeisenstampfen zum nicht ganz «unsteilen» Einstiegscouloir, wo nur noch in der oberen Hälfte Schnee lag. Wir entschieden uns am linken Rand, wo einigermassen fester Fels vorhanden ist, embrüfzusteigeisenklettern. Oben dann endlich eine schöne lange Gratüberschreitung bis zum Diechterhorn wo es dann links über Gletscher zur Diechterlimi und weiter embri zur immer steiler werdenden Gletscherzunge ging. Wieder zurück in der Hütte dann ein Bier mit Blick auf die zackigen Gelmerhörner. Schon nur für diesen Augenblick würde sich der Hüttenweg lohnen.
Stunden später erlebten wir ein sehr lustiges unterhaltsames «Afterznacht» mit der Hüttengehilfin Simone und ihrer FBI-Kolllegin Yahel.
Am Sonntag probierten wir im grossen Schlafsaal bis halb acht Uhr auszuschlafen, doch leider gibts immer wieder Leute, die ihren Rucksack um vier Uhr morgens im Schlafsaal packen müssen. Yahel, kam dann spontan mit uns in den nahegelegenen Klettergarten, so dass auch Läx wieder einmal eine Mehrseillänge klettern konnte. Gegen Mittag kam Simone zu uns, nicht nur um zu sagen, dass einer mit blonden Haaren die Decken nicht richtig zusammengefaltet hat, sondern sie hatte endlich eine Woche Ferien bekommen. Zusammen nahmen wir den Hüttenweg in unsere Kniegelenke und machten beim Gelmersee für eine Abkühlung halt, bevor wir nach Coupessen im Handegg wieder zu unseren Güter zurückkehrten. Und wenn sie noch nicht gestorben sind, dann erleben sie hoffentlich noch unendlichviele so schöne Touren.
Gwächtenhorn: