SAC Sektion Zermatt
Nein – kein Aprilscherz. An diesem strahlenden 1.-April-Sonntag trafen sich 13 Bergliebhaber/innen an verschiedenen Treffpunkten, um dann gemeinsam die Tour von Hockenhorngrat auf den Petersgrat in Angriff zu nehmen.
Aus verschiedenen Orten im Wallis kamen die 8 Teilnehmer aus dem Wallis zusammen. Ist ja klar, dass die Mitglieder aus dem Mattertal circa eine Viertelstunde Verspätung hatten. Der Abschied «vam Horä» dauert eben seine Zeit, auch wenn man an dem Tag noch das «Matterhorn des Lötschentals» – neben anderen eindrucksvollen Bergriesen – wird bewundern dürfen.
Schliesslich gesellten sich in der Talstation noch 5 «Üsserschwitzer» zu uns, Freunde von Kari der SAC Sektion Oberaargau. Die ersten Höhenmeter durften wir mit der Bahn zurücklegen. Auf der Lauchernalp im «Zudili» gab es den obligaten Begrüssungskaffee.
Unterdessen waren die Bahnen in Betrieb und wir liessen uns mehr oder weniger gemütlich auf den 3111 Meter hohen Hockenhorngrat transportieren.
Noch nicht genug Komfort – wir genehmigten uns auf der ausgezeichnet präparierten schwarzen Piste eine rasante Abfahrt bis zum Ausgang der Tour.
Die verschiedenen Führer unserer Truppe wählten einen unterschiedlichen Ausgangspunkt, so dass wir bis zum ersten Essenshalt in zwei Gruppen liefen. Danach genossen wir die Gemeinsamkeit in Reih und Glied – na ja, fast.
Der Zufall wollte es, dass an dem Sonntag einige Aktivisten genau die Route wählten mit dem Zielort Petersgrat, um gegen das Heiliskiing in den Alpen zu demonstrieren. Wir genossen die Natur und bekamen vom ganzen Rummel gar nichts mit.
Nach ca. 3 Stunden Aufstieg, versüsst mit gewagten Abfahrten und kleineren Unterbrüchen (ausziehen, anziehen, Harscheisen auf bzw. ab, trinken, …), erreichten wir die unendliche Fläche des Petersgrat. Hier galt es, sich auf den Schritt des Führers zu konzentrieren und sich nicht von der Endlosigkeit des Schneefeldes einnehmen zu lassen.
Endlich war es soweit – André stoppte und erklärte uns, dass wir den Zielpunkt erreicht hätten. Die Aussicht war atemberaubend – mit dem eindrücklichen Bietschhorn fast auf Augenhöhe! André und Kari wussten die umliegenden Berge zu erklären und ihr ahnt es schon, «ds Horä» wurde natürlich besonders erwähnt! Ist ja zugegebenermassen auch einer der schönsten Berge – muss ich als Nichtzermatterin neidlos zugestehen.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, kam das, vorauf wir uns alle gefreut hatten – die Abfahrt! Oben noch etwas hart, wurden die Verhältnisse je länger je besser und liessen je nach Kraftreserven längere oder kürzere Schwünge zu – gigantisch! Im unteren Teil beeindruckten uns einige teilweise noch frische Lawinenniedergänge, welche uns wieder einmal die Gewalt der Natur vor Augen führten.
Zum Schluss wurden wir noch auf unsere Tauglichkeit für Strassenrennen geprüft und erreichten einigermassen ausser Atem das Dorf Blatten. Endlich – inzwischen war es ziemlich warm und der Durst meldete sich erbarmungslos.
Das verdiente Bier genossen wir in der «Silberdistel». Danach hiess es Abschied nehmen. Je nach Heimat-Destination setzten wir uns in den Bus nach Wiler oder in den direkten nach Goppenstein.
Der «harte Kern» kehrte noch ins «Rotis» bei Gampel ein, um einige Geschehnisse humorvoll revuepassieren zu lassen. Dabei kamen wir fast einhellig zum Schluss, dass der «Walliser Grind» eben doch ein harter «Grind» ist.