SAC Sektion Zermatt
Morgens um 8.30 Uhr fuhren wir mit der Bahn bis aufs Kleine Matterhorn. Nach dem obligaten Prunzstopp ging’s los Richtung Colle Cime Bianche. Infolge der eisigen Kälte mussten wir oftmals mit den Stöcken kräftig nachhelfen, da uns der kalte Schnee mancherorts ausgebremst hat. Leider mussten wir uns mit dem Übergang nach Italien vom prächtigen Zermatter Sonnenschein verabschieden. Je italienischer umso bewölkter wurde es. Dies sollte uns nicht daran hindern, etliche wunderschöne Schwünge Richtung St. Jacques zu machen.
In St. Jacques angelangt, konnten wir unsere Beautycases bereits im Appartement deponieren. Nachdem unser Buschauffeur nach langem Üben die Ketten abmontiert hatte, fuhren wir runter nach Frachey. Die Tageskarten gelöst erkundeten wir das Monterosa Skigebiet – von einem Tal ins andere. Die Aussicht erinnerte mich sehr an die Ostfriesische Landesflagge (weisser Adler auf weissem Grund ☺). Und zu meinem Verdruss hatte Kari auch noch eine weisse Jacke. Pistenverhältnisse top – Sicht flop! Zeit für einen Einkehrschwung in die Alphütte, wo wir Speis und Trank genossen haben. Glücklicherweise hatte sich danach die Sicht gebessert, und wir liessen es bis zum Pistenschluss auf und neben den Pisten noch so richtig prätschen. In einem ziemlich steilen engen Couloir fragten uns zwei österreichische Trittbrettfahrer, ob wir das Gelände hier kennen? Zu ihrer Verwunderung machte Alfons ihnen klar, dass wir auch zum ersten Mal hier runter fahren.
In Champoluc angelangt, überbrückten wir die Wartezeit auf den nächsten Bus mit einem Drink. Ob wir den Fahrplan wohl richtig übersetzt hatten? Mit etwas Verspätung kam der Bus dann doch noch.
Zimmerbezug in St. Jacques, warme Dusche und ab ins Ristorante auf ein feines Nachtessen, abgerundet mit Genepì und Limoncello. Was will man noch mehr? Buona Notte!
Ein erster Blick aus dem Fenster: blauer Himmel, verschneite Wälder – Wow! Das Aufstehen hat sich definitiv gelohnt! Morgens um halb acht genossen wir ein ausgiebiges Frühstück im Hotel daneben. Wir als einzige Passagiere fuhren mit dem Bus nach Antagnod. An einer Busstation drängten sich zu unserem Erstaunen noch über 20 Leute in den Minibus. Eingequetscht zwischen Rucksack, Helm, Skis, Stöcken, Köpfen und Rückenlehnen waren wir nach einer weiteren Minute Busfahrt die einzigen Passagiere, die beim Sessellift aussteigen wollten. Nach intensivem Schieben, Stossen und Drängen bahnten wir uns den Weg frei auf die Strasse.
Anscheinend hätten wir die Tickets für die Bergfahrt mit dem Sessellift woanders lösen sollen. Doch Moritz erhielt schon nach kurzem Erklären vom italienischen Bähnler das OK, dass wir die Biglietti doch noch an Ort und Stelle kaufen konnten. An der Bergstation montierten wir d’Fäll, entleerten uns, verstauten die Jacken und machten uns auf den Weg Richtung Col. Anfangs ganz gemächlich, wurde es mit der Zeit für den Spurer Kari immer anstrengender, so dass ihn Marco beim Spuren unterstützte. Aber irgendwann wurde das Spuren infolge des steilen Couloirs und der riesigen Schneemasse, die da drin lag, beinahe unmöglich. So hiess es dann Skis in die Hand oder auf den Rucksack und wir kämpften uns beinahe auf allen Vieren das „Schnaagercouloir“ hoch; ähnlich dem Österreicher-Couloir vom Vortag, aber heute in entgegengesetzter Richtung. Irgendwann konnten wir dann doch wieder die Skis anziehen und richtig weiter fällu.
Etwas unterhalb dem Col konnte uns Moritz noch einen Genusskehr vorspuren, mit wunderbarer Aussicht ins Valle d’Ayas, bevor er die Spur wieder Marco überliess. Auf dem Col Pillonet eppis ässu und triichu, erfolgreiches Fotoshooting mit Selbstauslöser, dann hiess es hopp und runter. Oftmals Ohren zu, dass mu z’chräwiu am Belag nicht realisierte, genossen wir die Fahrt ins Tal. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom bzw. nach Chamois. Einer davon ging den Suonen entlang über Wiesen und an Sträuchern vorbei bis zum Ristorante bei der Luftseilbahn. Una birra, und anschliessend machten wir uns auf die Talfahrt von Chamois nach Buisson. Mit dem Schülerbus fuhren wir bis Cervinia und dann weiter mit den Gondeln und der Luftseilbahn auf die Testa, wo wir uns dann auch alle wieder gefunden haben.
Danke Kari für die zwei erlebnisreichen Tage in Bella Italia!