SAC Sektion Zermatt
In den letzten Jahren nahm die Teilnehmerzahl am Sommerrettungskurs stark ab. Der Vorstand entschied sich für drei Änderungen im Kursprogramm. Wie sich zeigte mit grossem Erfolg. Unter anderem wurde das Datum gegenüber den Vorjahren um eine Woche vorverschoben, so dass der Kurs nicht mehr auf den Beginn der Schulferien fällt. Glücklicherweise machte dieses Jahr mal keine Fussball WM oder EM, welche ansonsten die Leute vor dem TV fesselten, ein Strich durch die Rechnung. Auf jeden Fall freuten wir uns über das grosse Interesse an beiden Tagen.
Am Freitag abend trafen wir uns in der Triftbachhalle zur gewohnten Knotenlehre. Hier werden in zwei Stunden alle wichtigen Knoten vorgezeigt und von jedem Mitglied geübt. Dasselbe gilt auch für verschiedene Varianten von Flaschenzügen (für viele immer noch eine Hassliebe) und das Selbstaufsteigen.
Neu wurde der Praxisteil auf den Sonntag und auch das Übungsgelände von den Eselbalmen auf den Gletscher verlegt. Nach den Kapriolen der letzten Wochen zeigte sich das Wetter von der perfekten Seite. Bereits um 7:45 Uhr versammelten sich gut 30 Kursteilnehmer bei der Talstation Gornergrat. Nach einer kurzweiligen Fahrt nach „Roten Boden“ und der obligaten Pinkelpause (darf in keinem Tourenbericht ausgelassen werden) ging es sofort los mit der Wanderung Richtung Gornergletscher. Die ersten paar hundert Meter führten noch durch den Schnee und so manch einer fand unfreiwillig heraus, dass die Schneedecke noch hüfthoch ist. Urs führte die Truppe an, welche sich in gutem Schritt dem Weg entlang bis zur berühmt berüchtigten Stahlleiter schlängelte. Nach der Leiter wurde es dann noch interessant, da an der neuen Stahlbrücke die Bodengitter noch nicht montiert waren und sich alle möglichen Techniken zur Überschreitung des reissenden Gletscherbaches beobachten liessen. Kurz danach wurden wir am Gletscherrand von den Bergführern Bruno Jelk, Thomas Grichting und Herbert Lüthi begrüsst. Es wurden vier kleine Arbeitsgruppen gebildet, welche sofort mit den einzelnen Rettungsübungen begannen. Viele durften sich das erste Mal in eine Gletscherspalte abseilen lassen und das kaltnasse Gefühl in einer solchen Situation erleben, bis diese dann von den Kollegen mittels selbstgebauter Flaschenzüge wieder herausgezogen wurden. Nach 3½ Stunden intensiver Praxis auf dem Gletscher ging es dann mehr oder weniger gemütlich zurück Richtung Bahn.
Nach einem Apéro im Bahnhofbuffet Zermatt konnten hoffentlich alle den Tag etwas müde aber glücklich zu Hause am Grill ausklingen lassen.
Besten Dank an alle Teilnehmer, Bergführer und Tourenleiter für das erfolgreiche Wochenende.