SAC Sektion Zermatt
Mit Fellen, Harscheisen, Necessaire und Sonnencreme gepacktem Rucksack treffen wir uns um 8.30 Uhr bei der Gondelbahn Matterhorn Paradiese. Sehr eng aneinander gereiht stehen wir 30 Minuten später in der Seilbahn zum Klein Matterhorn. Skimontage und in rassiger Fahrt geht es zum Colle Cime bianche.
Für die Abfahrt nach Saint Jacques findet unser Tourenleiter Kari die schönsten Hänge sowie die steilsten und engsten Couloirs. Im Hotel Genzianella geben wir unsere Rucksäcke ab und machen uns auf den Weg zu einem imposanten abwechslungsreichen Skitag. Für Kenner des Skigebietes Monte Rosa hier einige Stationen: Colle Bettaforca / Stafal (Gressoney) Gabiet / Salati/ Piana lunga / Alagna / Punta Indren … Auf Alfons Ausruf nach 14 Uhr, seine Kutteln hätten keinen Halt mehr, zeigt auch Kari Erbarmen und das Mittagessen war angesagt. Wie in Italien üblich mit viel Antipasti, Pasta und Wein. Bald fahren wir auf und neben den Pisten weiter über Bettaforca Crest Bellvedere bis Champoluc. Nach einem solchen Skitag ist eine Stunde Ruhepause vor dem Essen kein Luxus. Glücklich einen solchen Tag erleben zu können sitzen wir schon bald ausgeruht beim gemütlichen Nachtessen begleitet von Wein und Genepi.
Da unsere lieben Nachbarn in Italien einfach am 1. April das Skigebiet Antagnon schliessen (lange, aber leider vergeblich hoffen wir, es sei ein Aprilscherz) dürfen wir uns auf eine abenteuerliche Besteigung des Col de Nana vorbereiten, anstatt gemütlich in ca. 2 Stunden über den Col Pillonet zu „fellen.“
Aber alles beginnt ganz harmlos an diesem zweiten Tag in Italien. Riesiges Frühstücksbuffet um 6.30 Uhr, 7.00 Uhr Felle und Harscheisen montieren und los geht es. Gemütlich durch den Wald, begleitet vom Gesang der Amseln, steigen wir hoch zur Alpe Richtung Col de Nana. Unterhalb des Rifugio Tournalin gibt es eine kurze Pause mit Besprechung der Route über die steile Flanke und dem Couloir hoch zum Col. Hier ahnt noch niemand was die nächsten 300m Aufstieg alles von uns fordern werden. Die ersten Höhenmeter finden die Harscheisen noch Halt. Doch dann heisst es die Ski in die Hände nehmen, die Skibindungen als Pickel einsetzen und Kari’s Fusstritten folgend die Coulvoirs überqueren. Als ein Harscheisen den Ski von Yvonne verlässt und den Couloir hinunter rutscht, denkt wohl jeder: „Lieber das Harscheisen als einer von uns.“ Nach dieser Durchquerung brauchen wir nochmals recht viele Kräfte, da der Schnee an unsern Fellen „tüet tschollu“.
Überglücklich stehen wir um 12 Uhr auf dem Col de Nana. Nach einer kurzen Ess-und Trinkpause geht die Fahrt sulzig einige Hänge hinunter. Nach einem kurzen Gegenanstieg schwingen wir in herrlichem Pulverschnee hinunter nach Genail. Bei Sulz fahren wir weiter zwischen Bäumen und Sträuchern bis Valtournenche. Das wohlverdiente Bier lässt hier nicht lange auf sich warten. Nach zwei erlebnisreichen Tagen treffen wir wunderbar geführt von Kari in Zermatt ein. Ein grosses, herzliches Merci an Kari und die tolle Gruppe.