SAC Sektion Zermatt
Für heute stand eigentlich Gran Balconata (I) auf dem Programm. Doch eine dicke Wolkenbank über der Testa und die unsicheren Wetteraussichten zwangen uns zur Planänderung. So lautete unser Motto: Wieso in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nahe liegt.
Unser heutiges Ziel also Arigscheis oberhalb von Täsch. Manche von uns „Mattini“ nahmen diesen Weg heute zum ersten Mal unter die Wanderschuhe. Zu sechst fuhren wir morgens um 07.20 Uhr mit dem Pendelzug von Zermatt nach Täsch. Am Bahnhof in Täsch tranken wir noch einen Kaffee.
Kurz vor 08.00 Uhr ging’s dann los übers Bahngeleise rechts am Camping vorbei. Stutzig wurden wir, als das zweite Wanderschild plötzlich mehr Zeit angab als das erste. Das könnte heiter werden, wenn es so weiterginge.
Der Weg stieg sofort steil an. Da er aber schön angelegt war und meist im Wald verlief, war es sehr angenehm zu laufen sogar bei prallem Sonnenschein. Schon nach kurzer Zeit hatten wir einen Drittel der Höhenmeter hinter uns gebracht und blickten hinunter ins Tal wo die Häuser und Strassen schon winzig klein erschienen. Der Weg war gesäumt von Jupiter-Lichtnelken, Alpenrosen, Vergissmeinnicht und anderen schönen Blumen in leuchtenden Farben – eine Freude fürs Auge und die vielen Schmetterlinge.
Die steilsten Stellen wurden durch Eisenleitern, Holzstufen oder Seile gesichert.
Unterwegs machten wir zwei kurze Trinkstops. Bei der zweiten Pause konnten wir zwei „Arini“ bestaunen, welche hoch oben am Himmel ihre Kreise zogen und damit diesem Weg zu seinem Namen verhalfen. Nach 2 Stunden und 20 Minuten erreichten wir auf ca. 2200 m das Kreuz, welches man auch schon vom Dorf Täsch aus sehen kann. Hier oben machten wir eine längere Pause, tranken und assen etwas und genossen den schönen Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Immer wieder wurde die Sonne von Wolken versteckt, ein Hinweis für uns, langsam aber sicher den Rückweg unter die Füsse zu nehmen.
Der Abstieg war auch sehr schön. Obwohl Spuren in der Natur auf die ständigen Gefahren im Gebirge hinwiesen. Wolken und Bäume spendeten uns immer wieder Schatten, so dass wir nicht zu sehr ins Schwitzen kamen. Auch unsere Knie hielten dem steilen Abstieg sehr gut stand. Auf der ganzen Rundwanderung trafen wir gerade mal drei andere Wanderer an. Obwohl ich das angenehm fand, war ich aber auch erstaunt, weil dies ein wirklich schöner Weg ist, der es meiner Meinung nach wert ist, erwandert zu werden. Im Schali kamen wir zufrieden und unverletzt runter ins Tal und liefen zügig Richtung Bahnhof Täsch. Auf einen Abschluss-Drink verzichteten wir, weil wir so den 13.00 Uhr Zug nach Zermatt gerade in allerletzter Sekunde noch erreichten.
Danke Sepp für die schöne Wanderung und allen Teilnehmern für die unterhaltsame Begleitung. Bis zum nächsten Mal …