SAC Sektion Zermatt
Da die Wetterprognosen für die Besteigung der Dents du Midi nicht ideal waren, entschied sich Edi für den Grand Muveran. Dieser Entscheid und Edis Planung waren für diese Tour genau das Richtige.
Um 8 Uhr starteten wir von Zermatt Richtung Loutze (1721m) oberhalb von Ovronnaz. Da das Buvette de Loutze für einen Kaffee nicht offen hatte, machten wir uns direkt auf den schweisstreibenden Aufstieg zur Alpe Chamosentes (1908m) und von hier weiter zur Cabane Rambert (2582m). Auf der Hütte angekommen, gab‘s zuerst ein Bier. Während dem Genuss des Biers in der heimeligen, warmen Hütte fing es draussen an zu regnen (super Timing Edi!). Anschliessend assen wir z‘Mittag Hirschpfeffer mit Nudeln – sehr lecker. Nach Geschichten erzählen und einer Siesta nahmen wir abends zusammen mit dem Hüttenwart und seiner Gehilfin das Nachtessen. Bevor wir ins Bett gingen, gab’s vom Hüttenwart noch einen Genepi – den Besten, den ich je hatte. Gegen 23 Uhr legten wir uns alle aufs Ohr. Da wir die Hütte für uns ganz allein hatten, schliefen wir wie die Murmeltiere.
Um 7 Uhr war Aufstehen angesagt. Vor dem Frühstück genossen wir draussen den wunderschönen Sonnenaufgang. Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir um 8 Uhr die Tour zum Grand Muveran (3051m). Der Weg war anfangs mittelmässig, je steiler es wurde, jedoch umso besser, mit roten Punkten und Steinmännchen markiert. Nach kurzem Aufstieg mussten wir erstmals die Hände zu Hilfe nehmen. Die erste Kraxelpartie durch eine plattige Rinne bot uns keine Schwierigkeiten. Bald schon standen wir bei der mit einer Kette gesicherten und einer Gedenktafel versehenen Schlüsselstelle. Auch diese bewältigten wir problemlos. Weiter jagten wir den roten Punkten nach, durch die exponierte Südwand. Oft bestand der „Weg“ nur noch aus einem schmalen Felsband. Bei den super trockenen Verhältnissen kamen wir gut voran. Nach der Traverse der Südwand folgte noch ein kurzes Kraxelstück, und schon standen wir auf dem Gipfel.
Uns bot sich ein super Panorama bis zum Genfersee. Nur der Wind war etwas ungemütlich kalt. Zurück ging’s auf der gleichen, einzigen Route. Die letzten Kraxelmeter, beim Aufstieg überhaupt kein Problem, waren beim Abstieg deutlich schwieriger. Voll konzentriert ging es die exponierte Südwand runter bis zum Fuss des Berges, wo es dann auch anfing zu regnen (wiederum super Timing Edi).
Bald sassen wir im Trockenen in der Cabane Rambert und stiessen auf den Gipfelerfolg an. Danach traten wir den Abstieg an, es hatte ja auch wieder aufgehört zu regnen. Zügig liefen wir hinunter bis Loutze, wo nun auch das Buvette offen hatte. Nach einem feinen Käsefondue machten wir uns anschliessend mit Sonnenschein und Klimaanlage auf den Weg zurück nach Zermatt.