SAC Sektion Zermatt
Pünktlich um 6.00 Uhr startet das Taxi mit Fredy und holt in Obergesteln im Hotel Hubertus die beiden Aussenschweizer Regula und Franz ab. Es reicht noch für einen Kaffeehalt bis die Fahrt mit nun 8 Personen weitergeht auf den Nufenenpass. Die Rucksäcke angeschnallt, bei schönstem Wetter geht’s gemütlich Richtung Griessee zum Griespass 2499 m und laufen so die Via Sprienz Route ins Val Formazza. Der Abstieg führt uns durch Kuhweiden über die Bettelmatt, wo der berühmte Bettelmattkäse hergestellt wird – gemütliche Trinkpausen lassen uns die herrliche Landschaft einziehen. Wir erreichen Riale 1728 m auf Walserdeutsch Chärbäch! Wir sind beeindruckt von den schön hergerichteten Walserhäusern – es versetzt uns alle in eine andere Welt. Auch das Mittagessen lassen wir uns schmecken mit italienischen Köstlichkeiten. Dank Philipp chauffiert uns der Koch des Restaurants zum Sessellift in Valdo! Alle drauf und runter ohne Unfall, zum Glück, erreichen wir Sagersboden 1772 m und wandern zum Rifugio Miryam auf 2050 m. Hier wartet ein gemütliches, mit Stil eingerichtetes Berghaus auf uns, wo wir die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Nach einem fantastischen, italienischen Essen – Risotto in Sprienzkörbchen zur Vorspeise, danach Pasta mit wunderbarem Rindsvoressen – einfach köstlich, sinken wir ins Matratzenlager!
Nach dem Morgenessen geht’s wieder los, bei schönstem Wetter. Die erste Hürde für Regula … es gilt einen schmalen Damm zu überqueren, der zum Wanderweg führt! Zum Glück gibt es eine Alternative! In 1½ Stunden. erreichen wir Rifugio Margaroli. Nach kurzer Kaffeepause geht’s weiter zum Pass Scatta Minoia 2720 m. Wolken begleiten uns, doch nur kurz gibt es ein paar Regentropfen. Eine schöne, steinige Landschaft zeigt sich uns – ein Meer von Glitzersteinen, wunderbar.
Weiter geht’s über den Albrunpass 2409 m und zur Binntalhütte wo wir übernachten. Vier Herren welche für zwei Wochen die Hütte warten, kochen Pot au feu für uns und holen die letzten Weinflaschen – wir lassen es uns schmecken. Wir haben die Hütte für uns und somit genügend Platz!
Heute ist unser Erholungstag – nach leichtem Aufstieg zurück auf den Albrunpass gibt es einen steilen Abstieg zur verlassenen Alpe Pianboglio 2209 m. Ein toller Panoramaweg immer mit Blick auf den Lago di Devero führt uns zum wunderschönen Ort Crampiolo 1770 m wo wir herrlich im Restaurant richtig italienisch verpflegt werden – wunderbar! Mit gefüllten Bäuchen, geht’s gemütlich weiter nach Devero und wir übernachten im Albergo La Lanca. Das Albergo ist bis zum letzten Platz besetzt und Priska legt selber Hand an für eine Schlafgelegenheit!
Die Rucksäcke wieder gepackt, Wetter perfekt, beginnen wir den Tag mit einem Aufstieg ca. 500 m zur Alpe Buscagna und weiter hoch zum Passo Scatta d’Organo. Hier gibt’s schon ein paar Schweisstropfen und einen traumhaften Ausblick in eine überaus schöne Alpenwelt. Nach kurzem Abstieg 90 m folgt ein leichter Gegenanstieg zum Passo Valtendra und danach geht’s weiter zur lieblichen Alpe Veglia. Wir übernachten im Albergo La Fonte. Auch hier werden wir wieder mit italienischen Köstlichkeiten verwöhnt!
Am Abend werden wir bereichert durch einen Vortrag von Christina Piolini – sie ist die erste italienische Frau, welche die Aufstiege der höchsten Gipfel der sieben Kontinente geschafft hat. Bei den imposanten Bildern, blieben die Augen von Alfons und Edi nicht mehr trocken – wurden sie doch an viele, eigene Erlebnisse am Berg erinnert.
Die Wetterprognosen waren sehr unsicher und zwangen uns eine Änderung des Programmes vorzunehmen – Priska, schon wieder konntest du die Furggubäumlicka nicht in Angriff nehmen!
Von unserem gemütlichen Nachtlager auf 1744 m steigen wir über La Balma angenehm auf und weiter auf dem Höhenweg auf ca. 2000 m südlich von Punta Maror nach Alpe Cianporina auf 1934 m – eine Wanderung von ca. 2½ Stunden. Wir haben Glück, dass diese Alpe touristisch für Skifahrer gut erschlossen ist, so konnten wir den Abstieg mit dem Sessellift nach San Domenico 1403 m machen. Kaum dort beginnt es richtig zu regnen! Wir warten in einem Restaurant auf unser Taxi nach Domodossola und stossen mit einem Glas Weissen auf unsere gelungene Wanderung an.
Wir geniessen nochmals die italienische Küche in der Nähe vom Bahnhof in Domodossola. Der Zug bringt uns nach Brig, wo unsere Wege sich von den „Üsserschwiizern“ trennen. Vielen, herzlichen Dank an Alfons und Priska – sie haben die Wanderung hervorragend vorbereitet und uns an unvergessliche Orte geführt. Die Eindrücke und lustigen, gemütlichen Momente bleiben uns in Erinnerung – vielen, vielen Dank. Wir freuen uns auf die nächste „Oldtimer“ Wanderung im nächsten Jahr.