SAC Sektion Zermatt
Tourenbericht
Monte Rosa Süd, 5.–9. September 2017 → Fotos
Leitung: | Edi Biner |
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Teilnehmer: | Veronika Gutmann, Annette Steger, Philippe Barman, Georg Wenninger, Jakob Graven |
Dienstag, 5. September 2017: Zermatt–Cervinia–Chamois
Da wir letztes Jahr so eine schöne Monte Rosa Tour, Teil 1 erlebt hatten, traf sich – motiviert und positiv – fast wieder dieselbe Gruppe um 6.30 Uhr in Zermatt, um den 2. Teil zu erwandern. Und „Petrus“ meinte es offensichtlich wieder gut mit uns.
Wir sind mit zwei Autos im Schönwetterfenster unterwegs, eine traumhafte Fahrt über Martigny, Tunnel des Gr. St.-Bernard und durch das wunderschöne Aostatal in Richtung Cervinia. Dort parkieren wir das Auto von Edi, und zu unserer Freude transportieren Alfons und Elisabeth unser Gepäck in ihrem Auto in die jeweiligen Unterkünfte.
Bei sehr angenehmer Temperatur starten wir gegen Mittag von Cervinia (2000 m) nach Salette (2274 m), was die meisten nur vom Skifahren im Winter kennen. Mit dem Blick auf die „Rückseite“ des Matterhorns folgen wir einem schönen Höhenweg durch grüne Wiesen und eine reizvolle Landschaft nach Cheneil (2105 m), wo wir kurz einkehren und die italienische Ambiance geniessen. Am frühen Abend gelangen wir nach einem doch recht langen und anstrengenden Tag in das wunderschön gelegene Chamois (1830 m), wo wir Alfons, Elisabeth und unser Gepäck wiedersehen und im Hotel Maison Cly übernachten. Was für ein toller Tag!
Mittwoch, 6. September 2017: Chamois–Colle di Nana–St.-Jacques–Crest
Gut erholt, gestärkt und ausgeschlafen starten wir in den sonnigen Morgen. Vorbei an saftigen Wiesen und glücklichen EU-Kühen steigen wir in Richtung Colle di Nana (2775 m). Was für ein Ausblick: Matterhorn und Dent d’Herens auf der einen, Castor und Lyskamm auf der anderen Seite! Sie strahlen uns an und motivieren uns trotz steilem Aufstieg. Auf der Passhöhe werden wir mit einem noch umfassenderen Panorama belohnt.
Nach einer kurzen Pause und einem steilen Abstieg kehren wir im Rifugio Grand Tournalin (2534 m) ein. Danach geht der schön angelegte Wanderweg durch das reizvolle Vallone di Nana nach St.-Jacques (1689 m). Der italienische ÖV lässt mal wieder auf sich warten! Aber wir haben Glück und können uns einer italienischen Reisegruppe „anhängen“, sodass wir schon nach kurzer Fahrt in Champoluc ankommen, um per Luftseilbahn nach Crest (1979 m) zu fahren. Hier werden wir von unserem Gastgeber begrüsst und abgeholt; im Jeep oder zu Fuss erreichen wir unsere etwas unterhalb gelegene Unterkunft Le Rascard (1880 m), ein reizendes und gemütliches Gästehaus, das keine Wünsche offen lässt.
Donnerstag, 7. September 2017: Crest–Colle Pinter–Grosso Alpenzu
Nach einer erholsamen Nacht in unserer romantischen Unterkunft starten wir gegen 8.30 Uhr in den sonnigen, aber kühlen Morgen. Begrüsst von zufriedenen Kühen beginnen wir unseren Aufstieg zum Colle Pinter (2777 m). Wie von Edi versprochen rasten wir an den idyllisch gelegenen Laghi di Pinter (2692 m), wo wir das Matterhorn und den doch ziemlich weit entfernten Mont Blanc bewundern. Oberhalb der beiden Seen, im letzten Teil des Aufstiegs beobachten wir eine Gruppe respektabler Steinböcke, die sich von uns absolut nicht stören lassen.
Auf der Passhöhe begeistert uns einmal mehr das prachtvolle Panorama. Nach einem steilen Abstieg durch eine einmalige Landschaft erreichen wir am Nachmittag das Rifugio im hoch über dem Tal gelegenen Weiler Grosso Alpenzu (1780 m), wo wir übernachten und in der gemütlichen Stube den erlebnisreichen Tag ausklingen lassen.
Freitag. 8. September 2017: Alpenzu–Gressoney la Trinité
Nach den beiden Passwanderungen ist ein gemütlicher Wandertag angesagt. Vom zauberhaften Walser Weiler Grosso Alpenzu führt ein leichter, abwechslungsreicher Weg zum malerischen Weiler Piccolo („Lecko“) Alpenzu mit Kapelle und schön renovierten Walser Häusern. Gegen Mittag erreichen wir Gressoney la Trinité (1624 m). Glücklicherweise war am frühen Morgen noch ein Blick auf das Monte Rosa-Massiv möglich; später senken sich die Wolken immer tiefer ins Tal und lassen nichts Gutes erwarten.
Nach dem Mittagessen beziehen wir zunächst unser grosszügiges Quartier im Hotel Dufour. Am Nachmittag machen wir noch eine kleine Schluss-Runde zum leider geschlossenen Rifugio Morgenroth (1836 m), ein sagenumwobenes Haus, in dem ein gewisser Tschobé gelebt und seine dem Teufel versprochene Seele erfolgreich gerettet haben soll.
Samstag, 9. September 2017: Rückreise nach Zermatt
Nach dem Frühstück geht es heimwärts. Dabei wird einmal mehr deutlich, wie weit der Weg, wie lange die Strecke ist, wenn man nicht den direkten Weg über die Pässe und mit den Seilbahnen nehmen kann, sondern den ausgebauten Verkehrswegen folgen und zunächst noch das Auto in Cervinia holen muss (Taxi von Gressoney la Trinité nach Pont-St. Martin; Linienbus nach Châtillon - Cervinia). Nach regenreicher Fahrt erreichen wir gegen Abend Zermatt.
Vielen herzlichen Dank an Edi für die schönen „Walser-Wandertage“!