SAC Sektion Zermatt
Tourenbericht
Klettern im Süden, 25.–29. September 2017 → Fotos
Leitung: | Urs Moor |
---|---|
Teilnehmer: | Isabelle Moor, Annette Steger, Veronica Noskova, Dominik Stephani, Rinaldo Amacker, Silvio Koller, Victor Diaz |
SAC Zermatt und SAC Davos in Finale Ligure
Tag 1 – Montag, 25. September 2017 – Anreise und erster Klettertag
Mal wieder heisst’s früh raus aus den Federn – noch bevor der Hahn kräht. Erster Treffpunkt Visp Bahnhof. Dort empfangen wir die beiden Ladies Vero und Annette. Rino stiess bereits in Niedergesteln zu uns. Uns heisst hier Urs, Isa und ich (Domi).
Plan war mit zwei Autos je 3 Personen. Doch mein Auto macht da nicht mit. Bockig wie ein Esel verweigert es uns den Zugang. Nur die Fahrertür und der Kofferraum lassen sich öffnen. Mir ahnt übles. Nun ja, kurz umdisponieren und mit einem ersten Klettereinsatz nimmt Rino als Beifahrer Platz. Zu zweit in meinem Auto folgen wir Urs, welcher nun die 3 Ladies bei sich hat.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging’s dann mit knapper Schallgeschwindigkeit und im Tiefst-Flug Finale entgegen. Exakt zur vereinbarten Zeit sind wir am zweiten Treffpunkt in der Scaletta Bar in Feglino. Kurzum sind Silvio und Victor ebenfalls da. Die beiden sind bereits seit zwei Tagen am Klettern und haben schon einiges zu berichten. Das macht natürlich Lust und rasch wollen wir auch an den Fels. Nur zuerst kurz einchecken in unserem Quartier für die nächsten Tage. Nun ja, die Unterkunft zu beschreiben ist eine eigene Geschichte. Wie auch immer, die Zimmer sind speziell und daher interessant. Keines gleicht dem anderen. Beim zweiten Blick beginne ich mich doch wohl zu fühlen.
Nachdem alle die Klettersachen parat gemacht haben, geht’s los ins ganz nahe «Falesia del Gorilla» Klettergebiet. Urs und ich fahren. Irgendwie habe ich den dreh raus und alle Türen lassen sich nun doch entriegeln. Dennoch, ganz traute ich der Sache nicht. Es kam wie es kommen musste. Beim losfahren bemerkte ich, dass sich nun mein Seitenfenster nicht mehr schliessen lässt. Meine Motivation und Freude ging sogleich flöten, denn ich sah mich bereits auf der Heimfahrt, weil keine schnelle Reparatur möglich ist.
Da es zum Glück Montagmittag war, hatte ich die leise Hoffnung, doch noch eine Garage zu finden, welche die Reparatur ausführen kann. Mit Hilfe einheimischer und iPhone Navigation konnte ich eine Garage ausfindig machen, jedoch öffnete diese erst in einer Stunde. Nun gut, ich nützte die Zeit um mich zu verpflegen und dachte an die Anderen, welche genüsslich in der Wand am Klettern sind. So hatte ich mir das nicht wirklich vorgestellt.
Mit Händen und Füssen erläuterte ich mein Problem, und schwuppdiwupp war die Fensterscheibe auch schon mit Klebeband in der geschlossenen Stellung fixiert. Damit konnte ich leben. Rasch bezahlt, mit ordentlichem Trinkgeld, und ab zur Gorilla Wand. Mental aber noch immer total am Boden, habe ich mich dann auch nur in zwei 5a Routen gewagt, so als Genugtuung für den Tag. Birra Morreti hat dann zum Glück meine Laune endgültig aufgehellt und nun war auch ich wieder im Kletterfieber.
Mein Auto haben wir dann die ganze Woche nicht mehr benutzt, was mich enorm beruhigt hat. So geht das.
Tag 2 – Dienstag, 26. September 2017 – Das Wespennest!
Nach einem doch recht anstrengenden Anreise-Kletter-Apero- und Abendprogramm am Vortag fanden sich dann alle wieder gut erholt und motiviert im „Klettermodus“ um 7.30 Uhr beim Frühstück ein. Abfahrt war um 9.15 Uhr. Um unser Picknick einzukaufen stoppten wir kurz an einem Mini Supermercato, danach folgten noch ca. 20 Minuten Autofahrt bis zum Parkplatz.
Auf einem gut markiertem Wanderweg erreichten wir «Brig Reseghe», unser heutiges Klettergebiet, den letzten Teil allerdings doch durchs Gebüsch; das gehört in Finale halt einfach dazu!
Es war ein neu erschlossener Klettergarten in einer sehr schönen Umgebung mit verschiedenen Sektoren, fantastischem Fels und einem breiten Spektrum in allen Graden. Der Wandfuss zum Sichern war bequem mit vielen schattigen Bäumen, perfekter geht es wirklich nicht mehr.
Als Überraschung entdeckte dann Domi beim Einrichten der ersten Route ein Wespennest und als dann der mutige Silvio auch noch gestochen wurde, bevorzugten wir doch die Routen in sicherem Abstand daneben. Und so kletterten wir eine Route nach der anderen, wir konnten nicht genug bekommen!
Es war ein perfekter Klettertag, der dann am Nachmittag in Finalborgho durch ein erfolgreiches Shopping, einen seehhhr ausgedehnten Apero und anschliessendem Abendessen noch getoppt wurde.
Tag 3 – Mittwoch, 27. September 2017 – Tag des Staunens
Schon bei der Ankunft auf dem Parkplatz staunten wir alle. Auf der gegenüberliegenden Seite sahen wir diverse sehr schöne Skulpturen im Fels! Es war ein alter Steinbruch mit x Podesten.
Nach einem kurzen Zustieg in den Sektor «Santa Lucia» (Oltrefinale) ging es dann auch schon los. Wir konnten uns alle an den schönen Routen messen von 5a - 6c. Neben uns acht war da auch noch eine Deutsche Frau; als wir erfuhren das sie nächstes Jahr achzig wird, staunten wir alle erneut!
Nach dem Mittagessen staunten wir nochmals als Urs Kaffee zubereitete. Wir kamen alle voll auf unsere Kosten. Danke Urs für diesen wunderschönen Tag.
Tag 4 – Donnerstag, 28. September 2017 – Victors T-Shirt
Heute war der Sektor «Cordon-Bleu» angesagt. Dieser erwies sich, wie eigentlich schon die ganze Woche der Fall, als sehr attraktiver Sektor. Gut gelegen, mit schattigen Plätzen zum Sichern und Ausruhen, aber meist auch mit recht anspruchsvollem Einstieg in die jeweilige Route. Somit wurde an den verschiedenen Orten hart gekämpft um die 6a bis 6c Hindernisse zu meistern. Annette schlug sich heute super im Vorstieg und Victors Einsatz forderte sogar sein T-Shirt. Aber hat sehr Spass gemacht hier, denn man kann sich unten etwas austoben oder auch ganz nach oben klettern und dort die Top-Aussicht geniessen.
Ansonsten liessen wir der üblichen Tagesroutine ihren Lauf: gemütliches Frühstück im Halbdunkel, Klettern, Apéro im Scaletta, schlendern, shoppen und essen in Finalborgo.
Tag 5 – Freitag, 29. September 2017 – The last day
The last day, before driving back to Switzerland, the group decided to climb some hours close to the Agriturismo. The chosen place was the «Falesia della Coccinella», an area with an abundant number of routes between Orco and Finalborgo.
Silvio and Victor did enjoy a morning in the forest as they had no much in the deposit after their seven consecutive day climbing. The rest of the group did however a good number of routes, like Annette and Isa who completed an elegant 5b as «Vorstieg» or Rinaldo and Dominik who worked two routes, 6a and 6a+ respectively. The last climbing movements of the day and of the travel were performed by Urs, who worked all the movements in a hard 7a+ with small grips and without any possibility of rest in between.
Shower, coffee and back to Switzerland all tired and happy.