SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Rimpfischhorn 4199m, 10. August 2003 → Fotos

Leitung:
Urs Lauber, Amédée Cina
Teilnehmer:
Lukas Brantschen, Christine Fux, Oliver Fux, Andrea Hardmeier, Fredy Hauser, Dominik Imboden, Sarah Perren, Fabian Wenger, Chriga Zeller, Peter Bittel

Das Angenehmste vorweg: Die Tour beginnt um 16.00 Uhr mit einer Taxifahrt vom Spiss zur Täschalp.



«Ihr kennt ja den Weg zur Täschhütte» – und weg sind sie, die beiden Tourenleiter. Sie gehen nicht etwa voraus, wie wir alle vermuten, sondern bleiben bewusst zurück, weshalb und warum ist uns unklar. Während wir anderen gemütlich plaudernd in Richtung Hütte schlendern, sind die Beiden plötzlich vor uns, trotz Einkehrschwung. Damit war klar, wer in Sachen Fitness den Ton angibt.

Vor der Hütte erinnert eine Broncetafel an unseren ehemaligen Tourenleiter Hans Barkusky. Im Juli 1994 verunglückte Hans während einer SAC-Tour am Nordgrat des Rimpfischhorns. Einigen unserer Gruppe geht diese Erinnerung unter die Haut, waren sie doch beim Unglück dabei.

Unser Schlafraum ist voll besetzt. Kaum irgendwo finden wir ein Plätzchen, um unsere Sachen zu deponieren. Nicht zuletzt dieser Umstand führt zur Verwechslung vom gleichgemusterten Kopfkissen und dem Lunchsack von Christine Fux. Der leckere Imbiss bleibt unauffindbar. Glücklicherweise macht der Hüttenwart in letzter Minute noch zwei Käsebrote als Ersatzproviant bereit.

Trotz der vielen Leute sind wir beim Hüttenpaar André und Gela gut aufgehoben. Das Essen schmeckt hervorragend und die Beiden sind gastfreundlich und zuvorkommend.

Nach dem üblichen Schnarchkonzert geht um 3 Uhr das Licht an. Ein Blick in die Runde gibt Aufschluss, wer schlafen konnte und wer nicht. Was soll’s – nach einem kurzen Frühstück und der Gewissheit, in den richtigen Schuhen zu stecken und den eigenen Pickel gefasst zu haben, geht es um 03.45 Uhr hinaus in die sternenklare Nacht. Den Gedanken an den sechsstündigen Aufstieg zum Rimpfischhorn versuchen wir zu verdrängen. Irgendjemand aus unserer Gruppe tut den legendären Weyermann-Spruch: «Gring achi u seckle».

Ein relativ angenehmer Fussweg führt uns nach ca. 1 ½ Stunden zum Alphubelgletscher. Später geht es über ein Geröll hinunter zum Mellichgletscher. Abgesehen von recht zahlreichen und teilweise grossen Spalten sind die äusseren Verhältnisse gut. Nach rund fünf Stunden erreichen wir um etwa 9 Uhr den Rimpfischsattel auf 3990 Metern.

Abgesehen von einem Grampi im Couloir, der nach einem heftigen «D’ont move any more» zum Glück keine weiteren Steine mehr auslöst, verläuft der Aufstieg unproblematisch. Um 10 Uhr stehen wir auf dem Gipfel des Rimpfischhorns.

Eine grandiose Aussicht und das bekannte Gipfelgefühl entschädigen uns für den langen Aufstieg. Während Urs und Amédée die Namen der zahlreichen Bergspitzen aufzählen, erschreckt uns ein Knall, und wir werden Zeugen eines Felsausbruchs an der Ostseite des Rimpfischhorns.


Der Abstieg ist lang und teilweise mühsam. Nach gut drei Stunden kommen wir mit unterschiedlichen Ermüdungserscheinungen auf Fluhalp an.

Wir bringen unseren Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung. Mit neuen Kräften nehmen wir die Strecke zum Blauherd unter die Füsse. Dabei benutzen wir die Gelegenheit, am Stellisee die «Trash-People» zu bestaunen.

Die Tour ist lang, doch schön. Und einmal mehr verdienen die verantwortlichen Tourenleiter für ihre kompetente Führung ein grosses Dankeschön.

Bericht: Peter
Fotos: Fabian

Rimpfischhorn: