SAC Sektion Zermatt
Unser erster Klettertag. 8.00 Uhr war das Frühstück angesagt, aber oh je… Urs und Silvio waren auch nach einer halben Stunde nicht anwesend und wir fragten uns, ob sie wohl schon beim Klettern waren oder verschlafen hatten? Ein Anruf von Hitsch löste das Rätsel und etwas verschlafen kamen sie doch noch zum Essen.
9.00 Uhr ging es dann mit dem Roller los. Etwas unsicher noch, aber stetig vorwärts zu unserem Ziel, dem Sektor Julian. Ein kleiner Fussmarsch bis zu den Kletterrouten. Schon sind alle ganz gespannt wie es wohl so mit dem Klettern geht und wie sich der Fels auf Kalymnos anfühlt. Urs gab noch einige Instruktionen und Regeln, die wir zu beachten hatten. Unter anderem diese: «Wer die Exen zum Halten braucht, spendiert den Apéro.» Nun konnte es los gehen. Motiviert suchten wir eine geeignete Route aus und genossen es. Ganz vertieft ins Klettern schien uns die Sonne heiss auf den Rücken – aufpassen wegen Sonnenbrand. Schon zu spät, einige hatte es an Rücken und Wädli erwischt – autsch! Als alle genug vom Klettern und der Hitze hatten, packten wir unsere Sachen und fuhren zum nächsten Strand Arginonta, wo es eine schöne Abkühlung im Meer gab. Das Klettern gab natürlich auch Durst und so löschten wir ihn mit einem Mythos (Bier), vom ersten „Exenhalter“ spendiert.
Zurück zum Hotel, duschen und schon wieder unterwegs zum Ouzo. Danach ins Restaurant Kokkinidis zu einem feinen wohlverdienten Znacht. Müde und glücklich über diesen ersten Tag gingen wir schlafen.
Nach einem starken Espresso bei illys coffeebar fuhren wir mit vollen Tanks in Richtung Sektor Kastri. Zuerst begaben wir uns zum Teilgebiet Kreissaal. Im scharfen Fels bewältigten wir einige anspruchsvolle „Geburten“. Angefangen mit der Ovulation über den Embryo wurden die anderen Routen mehrheitlich nur mit Mädchennamen benannt. Warum wohl?
Am Nachmittag wechselten wir zur Kastri Main Wall. Wie die heimischen Ziegen suchten wir den Schatten in der angenehm kühlen Grotte. Während die einen sich an der Enchanted Castle zu beweisen versuchten, gönnten sich andere ein Nickerchen mit Schnarchkonzert.
Das Mittelmeer brachte am späteren Nachmittag die gewünschte Abkühlung bevor wir ins Apéro gingen. Apropos: „Apéro“ war das Wort der Woche: wer an einen Express griff, musste es spendieren. An so manchem Abend blieb es nicht nur bei einem Apéro. Auf Empfehlung von Annette reservierten wir im Restaurant Aegean-Tavern. Die erste halbe Stunde wurde uns keinerlei Beachtung geschenkt, 10 Personen wurden einfach übersehen! Nach der Bestellung warteten wir wieder sage und schreibe eine weitere Stunde bis unsere knurrenden Mägen mit gutem Essen, aber saurem Wein gefüllt wurden.
Heute starten wir direkt ab Hotel Plaza, ohne Kaffeehalt bei Illy. Mit den 5 Roller geht’s südwärts bis Kandouni. Ab dieser Bucht marschiert der ganze Tross ½ Stunde ins Klettergebiet von Monastery. Hier werden wir das erste Mal so richtig gefordert. Alles Routen von 5c aufwärts. Die Kracks ziehen uns in ein paar Routen die Seile ein. Nach und nach erklimmt doch die ganze Mannschaft alle diese Routen. Später sogar die meisten im Vorstieg. Für Annette gibt’s kein Zurück mehr. Sie zieht die Octopodi im Nachstieg voll durch. Hanny ist heute plötzlich auch nicht mehr zu bremsen. Sie macht die Luna Calante (5c) im Vorstieg. Ursus und Eva ziehen sich noch die Amita (6a) ein, ein gewaltiger Überhang mit Spaltgriff. Die absoluten Kracks ziehen sich noch ein zwei Routen 6b rein. Nun geht’s zurück in die Bucht zu Apéro und Schwimmen.
Nachtessen im Hafenrestaurant. Und siehe da, die Zuger sitzen doch auch schon wieder da. Der Wein ist auch wieder trinkbar. Der Fisch ist mega Spitze. Einfach genial und Eva verliebt sich direkt nochmals. Es ist aber nichts tragisches, es ist nur ein kleines, schnusiges Tigerli.
Da sich das Wetter heute etwas von der unsicheren Seite zeigte, gestatteten wir uns nach dem Frühstück erst mal einen „Illy-Kaffeehalt“. Ein richtiger Espresso weckt einen ja erst so richtig auf. Anschliessend parkten wir unsere Maschinen an der Strasse und liefen runter zur Dolphin Bay. Ein ganz schön gelegener Klettersektor in der Nähe von Massouri, teils mit weissem Marmor, direkt unten am Meer.
Wir starteten zuerst im scharfen, grauen Fels mit abwechslungsreichen Routen im 5-ten und 6-ten Grad. Danach zog es dann doch einige zum Marmor hin, wo grosse Grifflöcher warteten, die Routen dafür etwas speckiger sind.
Leider setzte am Nachmittag der erwartete Regen ein, weshalb wir uns verzogen. Aber kaum waren wir zurück im Hotel, schien auch schon wieder die Sonne. Was soll’s: einige Apéros, ein wenig Shoppen und ab zum z’Nacht. Heute trennten wir uns für’s Essen, da Zermatt noch mit anderen Klettertouristen vertreten war. Unser Fisch und Greek Salad schmeckte bestens und einmal mehr galt: zu viel gegessen, aber ein feiner Tagesabschluss.
War es Fernweh oder Heimweh, dass wir Freitag morgens auf einem Fischerboot in die stürmische See stachen und über das halbe Mittelmeer, ca. 750 m, zu der Insel Telendos schaukelten?
Im neu eingerichteten Sektor Lambda, Hauptsponsor Hotel Simi Zermatt, mit heimischen Routennamen wie Arbzug, Aroleid, Fiirhelzer, Nordend, usw., fühlten wir uns sofort wohl und legten zügig los. Abends gehörten wir sicher zu den weltbesten Alpinisten: Wer hat schon an einem Tag das Marinelli, die Cresta Rey und anschliessend noch den Dom bestiegen? :-)
Um sechs Uhr waren wir schon wieder by Rita in Telendos und feierten unseren Erfolg mit Mythosbeer, Ouzo, Prawns und fresh Fish.
Nach einer kurzen, nächtlichen Schiff- und Töfffahrt, ohne Promillekontrolle, landeten wir bei „Gildo Horn“ zum Schlummertrunk. Welch ein Tag!
Nicht nur wir Kletterer waren durstig, auch die Scooters mussten mal mit Sprit gefüllt werden. Dann fuhren wir zur Bucht Arginonta, ins Klettergebiet mit den Sektoren Katarina und Infrared Wall. Dort hatte es Routen für alle, für Profis und weniger Profis. Nach einer kurzen Verpflegung aus dem Rucksack kletterten wir wieder wie die Geissen.
Am Nachmittag fuhren wir über einen Pass bis nach Rina, wo es eine schöne Badebucht zum Bouldern hat. Doch Ursus und Annette kamen mit ihrem Töff nur im Schneckentempo voran. Warum wohl? Appa zu viel Ouzo getrunken und zuviel gegessen! Urs half ihnen, indem er sie mit dem Bein stosste. Endlich in Rina angekommen gingen wir bouldern. Wenn man ausrutscht, fällt man ins Mittelmeer. Eva und ich waren die Einzigen, die sich an die Boulderwand getrauten.
Für die Nachhausefahrt nahmen wir einen anderen Weg. Dann ging’s direkt ins Apéro und an den Hafen in ein Restaurant. Zum letzten Mal genossen wir die Griechischen Köstlichkeiten.