SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Spitzhorli 2737m, 10. April 2016 → Fotos

Leitung:
Urs Lauber
Teilnehmer:
Annette Steger, Regula Detta, Regula Julen, Silvia Burgener, Michel Petrig, Sandro Perren, Valentin Jentsch

Da die geplante Tour aufs Blashorn von Kari abgesagt werden musste, hat sich Urs kurz­fristig bereit erklärt, eine Alter­nativ­tour im Simplon­gebiet anzu­bieten. Nach mehreren Tele­fona­ten mit lokal ansäs­sigen Personen im Vorfeld der Tour, hat sich Urs schliess­lich ent­schie­den, wieder die von ihm letzmals 4016, ähhm 2011 durch­geführte Tour aufs Spitz­horli anzu­bieten. Im Nach­hinein lässt sich klar sagen, dass dies die richtige Ent­schei­dung war, doch eines nach dem anderen:



Wir, eine 8-er Gruppe alt­bekann­ter und bestens vor­bereite­ter Touren­hasen, trafen bereits um 7.40 Uhr auf dem Simplon­pass ein, wo wir auf dem Parkplatz des Restau­rant Monte Leone unsere Touren­ausrüs­tung start­klar und uns von dort Richtung Berg machten. Uns gingen 3-4 grössere oder kleinere Gruppen voraus, die wir jedoch schon bald, genauer gesagt: nach knapp 10 Minuten, infolge einer aus­giebigen Früh­stücks­rast, ein­holten und über­holen konnten.

Der Aufstieg begann in gemäch­lichem Gang mit einem kühlen Wind­zug im Nacken im Schatten. Doch schon bald schien uns die Sonne entgegen und wir konnten eine Tenü­erleich­terung machen. Es war erstaun­lich, wie hart der Schnee während des Aufstiegs durchwegs war, da es doch am Vortag gut 30cm Neuschnee gegeben hatte. Besonders imponiert hat uns aber eine Fährte im Schnee, von der wir glauben, dass es ein Hase gewesen sein muss. Ob es ein Winter- oder ein Sommer­hase und ob es ein zwei- oder ein vier­beini­ger Hase war, konnten wir jedoch nicht restlos klären.

Urs ist mit konstan­tem Schritt voraus­gegangen, sodass alle problem­los mithalten konnten. Als wir die obere Talsohle erreicht hatten, haben wir uns noch eine kleine Trink­pause gegönnt, bevor wir den Schluss­teil bis aufs Spitz­horli ange­gangen sind. Es blieb auch genug Zeit, um tolle Erinne­rungs­fotos zu schiessen. Kurz vor dem Gipfel hat schliess­lich noch eine weitere interes­sante Spur unseren Weg gekreuzt, dieses Mal wohl die von einem Fuchs (ob es der Fux von … war, der hier vor­sondieren war, wissen wir nicht genau). Und schon sind wir nach knapp zwei­einhalb Stunden Aufstieg auf dem Gipfel ange­kommen.


Dort hat uns Sandro verdankens­werter­weise ins Gipfel­buch einge­tragen. Annette hat uns wie immer mit feisten Bisquits (natürlich mit Matter­horn-Abdruck) verkös­tigt und Urs hat, ihr könnt es Euch denken, den Gipfel­schnaps, den Genepi, in der Runde zirku­liert. Nach kurzer Ver­pflegungs­pause kam dann das grosse Foto­shooting. Einen kleinen Schrecken hat uns lediglich der Hund eines nicht unbe­kannten Schnee­schuh­gängers einge­jagt, indem er Urs völlig uner­wartet die Hand­schuhe ge­schnappt hat und diese nicht wieder­geben wollte. Nach guten Zureden und etwas Geduld hat es dann doch noch geklappt. Das Material blieb zum Glück unbe­schädigt. Nachdem wir eine ganze Weile das fantas­tische Panorama geniessen konnten, machen wir uns an die wohl­verdiente Abfahrt.


Auf den ersten 50 Höhen­metern war der Schnee noch etwas hart, doch wir haben das – viel­leicht nicht welt­meister­lich, aber doch gekonnt – gemeis­tert. Dann aber: schon der erste Hang war ein Hoch­genuss. Feinster Sulz, in dem jeder seine besten Schwünge zeigen konnte. Und das blieb dann auch so bis ins Tal. Der Schnee war hervor­ragend: harter Unter­grund und schön sulzige Ober­schicht, ohne zu schwer oder gar harschig zu sein. Dies auch entgegen der Befürch­tungen eines erfah­renen, alten Ski­fuchses. Es war heute, kurz gesagt, eine der wohl wenigen schönen Frühlings­abfahren, wie man sie sich wünscht.

Wieder unten im Tal ange­kommen, sind wir gemütlich zum Restau­rant Monte Leone hochge­laufen, wo wir noch einge­kehrt sind. Auch dies war nicht ganz untypisch: auf der einen Seite, den Kopf gegen die Sonne, unser Häuptling Urs, umgeben und zwei Damen links und zwei Damen rechts, die verblei­benden Herren der Schöpfung ihnen gegenüber. Ohne vorabge­sprochene Tisch­ordnung versteht sich. Hier lernten wir auch – nota bene von einer Frau über­liefert – die allge­meine Weisheit, dass ein ruhiger Mann zufrieden ist, während eine ruhige Frau stets sauer ist. Annette hat uns sodann einmal mehr mit feinen Schoko-Oster­eiern versorgt, wobei die Ovo-Oster­eier besonders gut ange­kommen sind (als ob wir es nötig hätten).

Es war ein sehr geglück­ter Tag. Das Wetter war fantas­tisch, die Verhält­nisse optimal. Der Touren­leiter war wie immer bestens vorbe­reitet und routi­niert und die Teil­nehmer gut trainiert und stil­sicher. Unter diesen Voraus­setzungen macht das Touren­ski­fahren in der Tat grossen Spass. Vielen Dank, Urs, dass Du uns heute aus dem Bett geholt und an die frische Luft gebracht hast. Von den­jenigen von uns, die heute das letzte Mal in dieser Saison unterwegs waren, war es auf jeden Fall und ohne Zweifel ein würdiger Saison­ab­schluss.

Bericht: Valentin
Fotos: Urs

Spitzhorli: