SAC Sektion Zermatt
Tagwacht am Samstagmorgen um 5:30 Uhr! Beim gemütlichen Frühstück lernten wir uns etwas kennen und besprachen die Tagestour. Ein Blick aus dem Fenster versprach uns einen wunderschönen Tag. Auf dem Weg zum Ausgangspunkt unserer Tour sahen wir zu unserem Erstaunen, wie eine kleine Wolke den Gipfel umhüllte. Spontan plante Stephan die Tour um. Freundlich wurden wir von einem Bauern in Spina begrüsst, bevor wir zum ersten Mal unsere Felle montierten. Über Wiesen und durch einen kleinen Wald gelangten wir an den Leidbach und folgten diesem durch ein schönes Tal. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.
Am letzten Hang vor dem Leidbachhorn befestigten wir unsere Harscheisen, um den steilen Anstieg besser bewältigen zu können. Die Vorfreude auf die Abfahrt über diesen war schon gross! Nachdem wir den Gipfel nicht ganz erklimmen konnten, da wir keine Steigeisen dabei hatten, erfreuten wir uns der ersten, kurzen Abfahrt auf griffigem Schnee. Nach einem kleinen Gegenanstieg Richtung Älplihorn, hinterliessen wir in einem wunderschönen, pulvrigen Hang unsere Spuren: es waren die einzigen! Ein grossartiger Genuss für jeden Tourenfahrer!
Wir folgten dem Tal zurück zu unserem Ausgangspunkt und fuhren mit dem Auto nach Davos. Glücklich und mit grossem Hunger verspeisten wir einen „liebevoll“ zubereiteten Kebab.
Danke Stephan und Joelle, es war ein super Tag!
06:45 Uhr Autofahrt ins Sertig-Tal (Ausgangspunkt unzähliger schöner Touren!) und um 07:10 Uhr gingen wir eine feste Bindung mit unseren Ski ein und liefen los. Zuerst fast 1 Stunde flach bis zum Grünsee, wo der steile Anstieg zum Chuealpgletscher auf uns wartete. Oben angekommen, endlich die ersten Sonnenstrahlen, wo es, nach einer kleinen Pause, rund herum auf die Rückseite zum Skidepot ging. Dann 15 Minuten ohne Hilfsmittel die „Saunatreppe“ hoch zum Gipfel, wo die Aussicht auf Tödi, Linar, Finsteraarhorn, Bernina, etc. garantiert war.
Der Hammer nach dem 3,5 Stunden Aufstieg war aber die Abfahrt: Erstaunlich wie viel Pulverschnee in den Nordhängen noch liegt. Auch der Übergang von Pulver- zu butterweichen Sulzschnee war nahtlos! Auf dem Scalettapass liessen wir uns von Zeiti für einen weiteren stündigen Aufstieg überreden. Der Lohn war klar: Pulver bis zum Hyperventilieren! Auf den letzten Zacken „steckneten“ wir dann schliesslich noch die ca. 4 km im Dischmatal raus. Kurz: Bestnote für Wetter, Schnee und Führung – merci!
Zum z’Abu ins Kaffe Klatsch brausten dann auch Karin, Christine und Kari herbei. Mit dem feinen z’N8 im Hotel „Chez Joelle & Zeiti“ inkl. einem „Guz“ Röteli wurde der Tag dann erst recht unvergesslich!
Und noch einer aus der Serie „Die letzen Worte des Tourengängers“: «Shit, ich hab die Ersatzbatterien fürs Lawinensuchgerät vergessen!»
Es war heute morgens nicht der Hüttenwart, der an der Türe auftauchte, sondern unser Tourenleiter Stephan Zeiter. Mit einem sanften: «Tagwacht!» lud er zugleich zum reichlich gedeckten Frühstückstisch. Wir hatten nämlich die ersten zwei Nächte unserer Tourenwoche Gastrecht bei ihm und seiner charmanten Freundin Joelle.
Nach ausgiebiger Verpflegung fuhren wir gegen halb sieben mit unseren Privatautos von Davos Richtung Fluelapass, nach Tschuggen. Eine frische Bise empfing uns am Ausgangspunkt unserer Tour. Felle montieren, fertig packen und schon ging’s in einem gemütlichen SAC-Tourenschritt vorerst flach, dann bald einmal steile Hänge hoch. Bei der ersten Kurzpause im Schatten – ringsum waren die Berggipfel von der Sonne bereits goldig beleuchtet – blieb uns aufwärmen jedoch noch verwehrt. Ab der Winterlücke änderte sich dies rapide. Eincremen, sich der Jacken oder Faserpullis entledigen war angesagt. Nach dreieinhalb Stunden Aufstieg erreichten wir mit feuchter Stirn und nassem Rücken das Skidepot. Das letzte Teilstück zum Gipfel bewältigten wir über den östlichen Felsgrat mit gutem Trittschnee. Eine wunderbare Rundsicht! Tödi, Oberalpstock, Bernina, Ortler ja sogar das Weisshorn erblickte man in weiter Ferne – zur Freude unseres Randäjers Lukas. Nach einer ausgedehnten Gipfelrast stiegen wir mit Steigeisen und Pickel ausgerüstet zum Skidepot ab. Dann bald einmal legten wir unsere Spuren in die verschneite Berglandschaft – von einem Pulverschneehang zum andern – hinunter Richtung Jörisee. Nochmals einen Blick zurück auf die rassigen Hänge, die wir soeben mehr oder weniger gekonnt hinunter schwangen. Für Insider: Wer hatte da ein Snowboard unter den Füssen? Es folgte ein schweisstreibender dreiviertelstündiger Gegenaufstieg durch die „Waschküche“ zum „Col“. Eine lange Sulzschneeabfahrt vom Feinsten zurück zu unseren Autos liess uns die Aufstiegsstrapazen endgültig vergessen.
Am Abend gönnten wir uns zur Feier dieses grossartigen Tages in einem schmucken Walserhuus im Sertigtal ein ausgiebiges z’Nacht, und liessen das Erlebte nochmals Revue passieren. Kurz vor dem Einschlafen stiess noch Läx zu uns nach Davos, so dass wir komplett waren.
Im Namen der Teilnehmer danke ich Dir Stephan für die exzellente Organisation und kompetente Tourenführung.
Zum letzten Mal weckten wir unsere liebe Nachbarin frühmorgens. Pünktlich um 6:30 Uhr chauffierte uns ein Taxi nach Tschuggen. Von da aus stiegen wir in Richtung Pischahorn auf. Der erste Teil im Schatten war noch etwas frisch, so dass wir uns riesig auf die ersten Sonnenstrahlen freuten. In der Sonne gab es dann auch die wohlersehnte erste grosse Pause, bevor es teils spitzkehrig „kehrig“ bergauf Richtung Gipfel ging. Fürs Rückwärtschrutschen hatten wir unsere grosse Hilfe, die Harscheisen! Dank dieser Hilfe kamen wir dem Gipfel immer näher. Am Gipfel angekommen erwartete uns eine abwechslungsreiche Abfahrt.
Pulverhänge wechselten mit Knusperpulver, so dass es neben „Girlanden“ auch ein paar „Badewannen“ gab. Nun hiess es wieder Felle montieren. Im Sommerlook erreichten wir patschnass nach einer knappen Stunde das Col neben dem Gatschieferspitz. Damit wir die letzte Pulver- und Sulzabfahrt antreten konnten, war futtern angesagt. Nach einer schönen Abfahrt trafen wir weiter unten auf ein abenteuerliches Couloir, welches wir aber alles in allem auch gut meisterten. Mit dem Bus ging unsere Reise weiter nach Klosters und mit dem Zug durch den Vereina nach Saglians, „embri“ bis Scuol. Dort liessen wir es uns im Thermalbad so richtig gut gehen. Dass uns die Leute beim Nachtessen etwas schräg anschauten, lag wohl weniger an unserem Geruch als vielmehr an den engen bzw. kurzen Hosen von manchen Teilnehmern.
Nachdem wir heute ausschlafen konnten, gab es um 7:30 Uhr im Hotel Curuna in Scuol ein stärkendes Frühstück. Die Wirtin gab uns am Vorabend den Fahrplan vom Postauto in Richtung Bergbahnen. Allerdings hatte sie sich in der Zeit geirrt, statt um 8:33 Uhr fuhr der Bus bereits um 8:21 Uhr. Unserer Überpünktlichkeit war es zu verdanken, dass wir dennoch zur rechten Zeit an der Haltestelle waren. Mit der Gondelbahn fuhren wir in Richtung Motta Naluns. Die Talabfahrten waren bereits geschlossen. Kaum ein weisser Fleck war mehr zu sehen. Etwas weiter oben durften wir auch schon eine kurze Abfahrt bis zur nächsten Sesselbahn „geniessen“. Die Pisten waren allerdings noch eishart.
Oben angekommen, schnallten wir unsere befellten Skier an, schmierten grosszügig Sonnencreme ein (keine Piz Buin) und los ging der Aufstieg zum 3068 m hohen Piz Minschun. Die ca. 600 m legten wir in 1 3/4 Stunde zurück und machten zwischendurch nur eine kurze Pause. Statt ein Gipfelkreuz trafen wir oben so etwas wie ein Vogelhäuschen an. Die Aussicht von hier oben bei dem schönen Wetter war toll. Man sah unter anderen den Piz Buin, Piz Linard und Piz Fliana. Der Aufstieg hatte sich gelohnt. Wir wurden mit einer sehr langen, steilen Abfahrt in bestem Pulverschnee belohnt: Keiner schaffte die Abfahrt ohne zwischendurch eine kurze Verschnaufpause einzulegen ausser … nein, wohl auch der nicht. Vereinzelt gab es auch wieder „Badewannen“.
Es folgte ein rund 2-stündiger Aufstieg zu einer Forcletta. Von dort aus genossen wir während einem Imbiss den Ausblick auf Dreiländerspitz und Piz Buin. Ein paar Unersättliche schulterten ihre Skier und stiegen noch ein paar Meter höher hinauf um die folgende Pulverabfahrt noch ausgiebiger geniessen zu können. Die anderen (etwa die Hälfte) begnügte sich mit der sich bietenden Abfahrt. Schon bald darauf trafen wir in der Chammana Tuoi ein, eine komfortable Hütte, welche mit einem kühlen Bier auf uns wartete.
Die Zeit bis zum feinen, heissersehnten Abendessen verkürzten wir mit dem Schreiben von Tourenberichten (siehe Pischahorn) …
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Tuoi-Hütte ging es um 7:30 Uhr los. Trotz des schlechten Wetterberichtes hatten wir uns entschlossen den Versuch, den Biz Buin zu besteigen, zu wagen. Wir wurden zwar von manch anderen in der Hütte wegen unseres Vorhabens belächelt, aber eben: «Wer zuletzt lacht …»
Und siehe da, wie bestellt zeigte sich die Sonne. Nach einer Stunde steilen Aufstiegs erreichten wir den Gletscher, der uns von der Grenze zu Österreich trennte. Nach ca. einer weiteren Stunde begrüsste uns statt der Grenzwacht ein eiskalter österreichischer Wind und wir begannen langsam daran zu zweifeln, ob wir den Gipfel der „Sonnencreme“ heute noch von Nahem sehen werden. Na servus …
Ganz nach dem Motto: «Gring abe u sekkle» liefen wir aber weiter. Nach Überquerung eines weiteren Gletschers hiess es: Steigeisen montieren und hoch auf den Berg. Nun galt es, den Rest der 1200 Höhenmeter laufend und kletternd zu überwinden. Und unsere Bemühungen wurden tatsächlich belohnt: Auf dem Gipfel verzogen sich sogar die Wolken und wir hatten eine schöne Aussicht. Nun waren wir also doch noch auf dem Gipfel des Piz Buin angelangt.
Die Wolken kamen jetzt aber bedrohlich nahe und wir machten uns auf dem schnellsten Weg zurück in die Schweiz. Wieder auf heimatlichem Boden angelangt, navigierte uns Stephan in dichtem Nebel geschickt durch das Verstancla Tor in ein abgeschiedenes Tal.
Da das Wetter nicht nach Besserung aussah, entschlossen wir uns, die Tourenwoche abzubrechen und anstatt in der Silvrettahütte in unseren warmen Bettchen in Davos zu übernachten. Das hiess also: Taxi nach Klosters, mit dem „roten Blitz“ (=Zug) nach Davos und eine Schwarzfahrt mit dem Bus zu Stephans Haus.
Wir alle danken Stephan für die tolle Organisation und die Gastfreundschaft. Merci fer en super Wucha!
Am letzten „Tourentag“ waren wir in Chur shoppen, assen Kebab und Gelati, um unsere Speicher wieder aufzufüllen. Danach kletterten wir noch ein paar Routen in der Sporthalle von Küblis. Leider – so muss ich sagen – ohne Güno: Er „durfte“ wieder nach Chur zurückfahren um seine Jacke zu holen, die er beim Anprobieren im Sportgeschäft vergessen hatte. Auch ich hatte mit Vergessen meine Mühe. Damit meine ich, dass meine Tourenskis im Skiraum von Zeiti und Joelle auf mich warten …