SAC Sektion Zermatt
Am Samstag um zwei Uhr trafen wir uns in Saas Almagell, zum Teil ein bisschen erstaunt, dass die Tour trotz der schlechten Wettervorhersage nicht abgesagt wurde. Doch auch Urs ist mit seiner Gruppe schon früh morgens über die Normalroute von Hohsaas auf den Weissmiesgipfel gestiegen. Also machten wir uns auf den dreistündigen Hüttenweg und siehe da, nach zehn Minuten fing es an zu regnen. Na ja ob Regen oder Schweiss, nass wird man eh. Auf der Almagelleralp trafen wir dann die salgescher Delegation und stärkten uns mit einer heissen Ovo, damit wir nicht besser, dafür länger laufen können. Kurz vor der Almagellerhütte fing es dann noch an zu schneien. Die Hütte war knall voll, aber Yvo und Patrick hatten Glück, denn sie mussten nicht im Zelt vor der Hütte übernachten und durften sich mit uns im Winterraum den romantischen Schnarchklängen widmen. Jedoch von der Temperatur her gesehen, wäre es im Zelt wahrscheinlich nicht viel kälter gewesen.
Alle machten sich um vier Uhr morgens auf zum Frühstück, nur nicht Yvo, er träumte dass das Wetter zu schlecht wäre für die Tour und blieb liegen. Nach halb fünf watteten wir durch den 5cm Neuschnee Richtung Zwischbergenpass, wo wir dann weiter am kurzen Seil den SSE-Grat in Angriff nahmen. Um eine wegen dem Schnee heikle Passage zu umgehen, verliessen wir den Grat und nahmen die letzen dreissig Höhenmeter der Route auf dem rechts danebenliegenden Schneefeld in Angriff. Dazu mussten natürlich die Schuhe entsprechend behuft werden. Vom Schneefeld geht die Route dann wieder auf den Grat und wir konnten weiter die Kletterei im zweiten Grad geniessen. Das Wetter blieb aber schlecht und für einige war es vielleicht besser, dass die Sichtweite nicht mehr als fünfzehn Meter betrug. Der bissige Wind von rechts sorgte dafür, dass wir ziemlich älter aussahen mit den vereisten Frisuren.
Die letzten dreissig Höhenmeter ging es dann noch über den Schneegrat zum Gipfel wo wir neben ca. zwanzig Italienern den Gipfelwein genossen. Mit dem Wein konnten wir uns aber nicht genug aufwärmen und machten uns dann auf den Weg über die Normalroute hinunter nach Hohsaas. Auf dem Kreuzboden trafen wir Urs, der gerade den Hohsaaslauf hinter sich brachte und eingentlich vor hatte, gleich anschliessend mit dem Reini nochmals über die Normalroute auf den Weissmiess zu steigen. Das Wetter machte sie aber von diesem Vorhaben nicht wirklich an.
In Saas-Grund gabs dann noch ein Riesengordonbleu für Yvo und unsere Wege trennten sich. Merci Reini fer di güät giglickt Tüür. Die Tour war zwar «weiss», aber keineswegs «mies»!
Und noch einer aus der Serie «Die letzen Worte des Bergsteigers»: «Nein, das ist sicher keine Wächte, hier gab es noch nie eine!»