SAC Sektion Zermatt
Nur vier Wanderer melden sich dieses Jahr für die Wanderung im Südtirol. Schade, denn das Schnalstal bietet eine phantastische Landschaft und eine wunderschöne Fauna und Flora.
Mit der Fundstelle Ötzi – „der Mann aus dem Eis“ – und dem jährlichen Schaftrieb, bei dem ca. 4000 Schafe via Niederjoch 3016m hoch, über den Alpenhauptkamm vom Vinschgau ins Oetztal getrieben werden, wurde das Schnalstal weltberühmt.
Alfons und Elisabeth wählen die Anreise von Flims-Laax aus, wo sie vorher übernachteten, über den Ofenpass ins Schnalstal. Edi, Otti und ich bevorzugen für die Hinreise nach Vernagt die Fahrt über die Pässe: Furka-, Oberalp-, Julier- und Ofenpass.
Endlich in unserem Hotel angekommen geniessen wir einen wunderschönen Blick auf den Vernagt-Stausee, der sich in den kommenden Tagen in den verschiedensten Farben präsentieren wird. Es ist ein sehr schönes 4 Stern Hotel direkt am See. Der Hauptteil ist neu und riecht wunderbar nach Arvenholz. In der Residenz beziehen wir unsere Doppelzimmer mit eigenem WC und Dusche.
Wir werden vorzüglich bedient und geniessen jeden Abend ein 5-Gang Menu.
Regnerisches Wetter! Wir müssen unseren „Ruhetag“ vor verschieben! Otti besorgt uns Buskarten, und so fahren wir über Naturns nach Meran zum Shoppen. Unten im Etschtal ist das Wetter besser und so müssen die Regenschirme in den Rucksäcken ausharren.
Die erste Wanderung führt zur Schröfwand. Wir steigen zwischen den einzelnen Häusern von Vernagt und anschliessend durch den Lärchenwald bergan. Der Lärchenwald ist mit den Nebelschwaden märchenhaft verziert. Neben dem Weg stehen oder „liegen“ sehr alte Lärchen, die im unteren Teil einen starken Flechtenwuchs aufweisen, was richtig gespenstig aussieht. Es ist schwül-warm. Wir erreichen nach circa vier Stunden den Gipfel mit einem riesigen Kreuz. Nebel verhindert die prächtige Aussicht. Es fängt leicht an zu regnen und winden, so dass wir nicht lange rasten. Im Abstieg bewundern wir Blumen, welche in Zermatt nicht heimisch sind.
Wir besuchen das Pfossental in der Texelgruppe. Mit den Autos fahren wir nach Vorderkaser, wo wir parkieren. Auf einem Forstweg wandern wir gemütlich bergauf. Auf schön gestalteten Info-Tafeln können wir Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt lesen. Für viele Wanderer ist der Naturpark Texel der schönste zum Wandern im Südtirol. Aber Vorsicht: im Tal sind vier Almhütten die Wanderer mit vielen Spezialitäten verwöhnen!
Zurück beim Parkplatz löschen wir unseren Durst mit einem „Radler“.
Auf der heutigen Wanderung überwinden wir über 1600 Höhenmeter zur Grawand. Insbesondere der Grat zwischen dem Finailjoch und dem Gipfel ist nicht zu unterschätzen, da die Felsblöcke mit einer Schneeschicht von 20-30cm bedeckt sind. Auf dem Gipfel haben wir eine wunderschöne Aussicht auf die Ortler- und Berninagruppe sowie auf die Berge der Ötztaler Alpen. Der Abstieg dauert nur 5 Minuten bis zur Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahn, welche uns zurück nach Kurzras bringt. Ich bin froh, denn das ist sehr „knieschonend“!
Heute besuchen wir die „Schöne Aussicht Hütte“. Ein wunder schöner Aufstieg bei schönstem Wetter. Wir gönnen uns dort nur eine kurze Pause und steigen weiter zum Gipfel „Im hinteren Eis“ hoch. Wir fragen uns, warum „hinterem Eis“? Als wir den Gipfel erreichen wissen wir sofort warum, denn auf der anderen Seite sehen wir einen grossen Gletscher, den Hintereisferner, welcher schon zu Österreich gehört. Wir stehen hier genau auf der Grenze? Wo sind die Zöllner, ich habe nämlich den Gipfelschnaps bei mir!
Wir bestaunen die umliegenden Berge und müssen erkennen, dass auch in den Ötztaler- und umliegenden Alpen die Gletscher stark am abschmelzen sind.
Dieses mal gibt es keine Bahn nach unten, also weniger knieschonend!
Leider ist die Woche schon zu Ende. Elisabeth und Alfons reisen über Meran und Domodossola zurück in die Heimat. Edi, Otti und ich bevorzugen wieder die Pässe und passieren die Grenze Schweiz-Italien fünf Mal. In Livigno machen wir Mittagsrast. Livigno hat sehr viele Neubauten und ist grösser als wir uns das vorgestellt haben. Vielleicht könnten wir hier noch eine Zweit-Wohnung bauen!
Edi fuhr diese Woche erstmals über die Pässe Ofen, Bernina und Splügen.
Elisabeth, Alfons, Edi und Sue danken Otti für die wunderschöne Wanderwoche im Südtirol.