SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Wanderwoche Martelltal Südtirol 24.–30. August 2014 → Fotos

Leitung:
Otto Kehrli
Teilnehmer:
Sue Aufdenblatten, Christine Roth, Edi Biner

Das Südtirol ist allemal eine Reise wert, denn es bietet neben der sprich­wört­lichen Gast­freund­schaft, viele land­schaft­liche, bota­nische, kultu­relle und auch kulina­rische High­lights, und dies zu kon­kurrenz­losen Preisen.


Die Hotel­übernach­tung im Vier­stern­hotel mit 5-Gang-Menü am Abend und sehr reich­halti­gem Früh­stücks­buffet kostet nicht mehr als eine Hütten­übernachtung mit Halb­pension in der Schweiz.

Das Martell ist zudem bekannt als Erd­beertal. Die Erdbeeren werden bis 1800m angebaut. Durch ihre langsame Reifung bekommen sie ein ausser­ordent­lich köst­liches Aroma, das man jeden Morgen am Früh­stücks­tisch geniessen kann.

Es ist daher schade, dass sich nicht mehr Wanderer für diese Südtirol-Wochen anmelden. Es lohnt sich wirklich!

So. 24.08.2014 (Hinreise)

Über Simplon, Cento­valli, Tessin, Veltlin und Stilfser­joch, mit 2758m der höchste befahr­bare Pass in Europa, erreichen wir das Vinschgau und das zu­gehöri­ge Martell­tal mit dem Hauptort Martell. Im Hotel werden wir von Greti, der Chefin, sehr warm­herzig mit einem Be­grüssungs­apero empfangen. Wir beziehen unsere Zimmer mit WC/Dusche und TV.


Mo. 25.08.2014 (Kalvenwand)

Die erste Wanderung führt zur Kalven­wand. Zuerst fahren wir mit dem Bus zur Enzian­hütte 2051m. Das Wetter hält sich gut und so steigen wir durch den Pederwald mit Arven und Lärchen hoch, vorbei am Peder­köpfl 2585m und erreichen schliess­lich nach gut 1000 Höhen­meter die Kalven­wand auf 3061m, ein gran­dioser Aussichts­punkt mit Sicht auf Ortler, Königs­spitze und viele andere.

Im Abstieg kehren wir noch bei der Lyfi Alm 2165m ein und geniessen Bier und Erd­beer­kuchen. Nach dem Weiter­abstieg zur Zufritt­hütte 1880m erwartet uns der Bus zur Rückfahrt nach Martell.

Di. 26.08.2014 (Shopping Tour)

Der Dienstag ver­spricht regneri­sches Wetter. Daher fahren wir nach Meran zu Shopping und Stadt­besichti­gung. Hier ist das Wetter trocken.


Mi. 27.08.2014 (Marteller Höhenweg)

Am Morgen bringt uns mein Auto freund­licher­weise hoch zur Stallwies 1931m. Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir den Marteller Höhenweg. Er führt uns über Zirmbühel und Hintere Saug­berg­alpe, mit vielen schönen Aus­blicken, zur Gölfaner Scharte 2550m. Von hier reicht der Blick ins Martell- und Laasertal, wie auch über das ganze Vinschgau bis hin zu den öster­reichi­schen Alpen, mit all ihren hohen Gipfeln.

Wir steigen den Grat über der Vorderen Saug­berg­alm entlang hinab und kommen alsbald zum Kreuz­jöchl, von wo wir durch den Wald hinunter nach Martell gelangen.

Do. 28.08.2014 (Laaserspitze)


Heute starten wir wieder in Stallwies. Da wir gestern unser Auto hier lassen mussten, fährt uns netter­weise der Vater unseres Hoteliers Roland hinauf. Er erzählt uns unterwegs viele interes­sante Geschich­ten von früher.

Die Laaser­spitze ist mit 3305m der Höhepunkt und mit über 1500m Auf- und Abstieg auch die längste und schwierig­ste Tour unsere Woche.

Wir folgen zuerst dem Weg von gestern durch den Wald hoch bis 2222m. Hier zweigen wir ab und steigen durch die Hintere Wurmen­grube auf, bis auf etwa 3000m, wo der Weg vom Schluder­tal hoch­kommt.

Nach einer kurzen Pause führt der Weg über Stein­blöcke und Geröll bis zum Gipfel­kreuz auf 3305m.


Der mühsame Aufstieg wird durch ein über­wälti­gendes Panorama belohnt: Ortler, Königs­spitze, Cevedale, bis zum Hasenöhrl und noch weiter in die Ferne ist alles zu bewundern.

Der Abstieg führt uns durch das steinige Schluder­tal hinunter zur Schluder­alm, wo wir über ein Stück des Marteller Höhenwegs zurück zur Stallwies, zum Restau­rant und unserem Auto gelangen. Obwohl dieses zwei Tage und eine Nacht auf uns warten musste, bringt es uns nach einem kühlen Bier, ohne zu meckern, zurück nach Martell.

Fr. 29.08.2014 (Vorderer Rotspitz)

Wiederum bringt uns der Bus am Morgen zur Enzian­hütte. Wir steigen durch lichten Wald und Moor­gebiet mit Wollgras, an der Ruine des ehema­ligen Hotels Paradies vorbei, hinauf zum Aus­sichts­punkt Schön­bichl 2636m, wo wir eine Rast ein­schalten.

Danach steigen wir weiter hoch auf steilem, aber gutem Weg. Das letzte Teilstück zum Vorderen Rotspitz 3033m ist sehr steil und mit fixen Seilen gesichert. Bald können wir, nach gut 1000m Aufstieg, das Gipfel­panorama geniessen. Lange wollen wir nicht verweilen, denn es hat graue und schwarze Wolken am Himmel.


Der Abstieg geht Richtung Marteller­hütte. Da wir aber den letzten Bus noch erreichen müssen, lassen wir diese links liegen und steigen ab zur Zufalls­hütte 2403m, wo wir unseren Durst und Hunger stillen. Wir bewundern den gegenüber liegenden Wasser­fall. Das Wetter hielt sich bis auf wenige Tropfen gut. Nach dem weiteren Abstieg erwischen wir noch recht­zeitig den letzten Bus zurück zum Hotel.

Sa. 30.08.2014 (Heimreise)

Über Ofen-, Flüela-, Oberalp- und Furkapass fahren wir zurück ins Wallis, wo unsere Reise endet.

Christine, Sue und Edi danken Dir, Otti, für die aus­ser­ordent­lich ab­wechslungs­reiche und schöne Woche im Martell­tal. Du findest immer wieder die „richtigen“ Orte im schönen Südtirol!

Bericht: Edi
Fotos: Sue und Otti

Wandern im Südtirol: