SAC Sektion Zermatt
Tourenbericht
Alphubel 4206m, 16. Juli 2017 → Fotos
Leitung: | Urs Lauber |
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Seilschaft 1: | Urs Lauber, Fabienne Jelk, Silvia Burgener |
Seilschaft 2: | Andrea Soltermann, Matthias Bichlmaier |
Seilschaft 3: | Sven Friedli, Annette Steger, Arndt Mielisch |
Was für eine sympathische Sektion – ich bin gerade erst seit zwei Wochen Mitglied, und schon darf ich mit auf den Alphubel! Tourenleiter Urs konnte ich am Telefon kurzerhand von meiner Bergaffinität überzeugen, und so stand meinen ersten 2000 Höhenmetern im SAC Zermatt nichts im Wege.
Ein Sammeltaxi brachte uns – eine bunte, achtköpfige Gruppe von Jungen und Junggebliebenen, Einheimischen und Zugereisten – zu unserem Ausgangspunkt, der idyllischen Täschalp. Der kurze, steile Aufstieg zur Täschhütte SAC offenbarte uns die rauhe Schönheit des abgeschiedenen Täschtals mit seinem saftig grünen Talboden, eingefasst von dunklen Felswänden und dem langgezogenen Gletscherplateau des Rimpfischhorns. So abgeschieden ist das Tal, dass hier sogar der Mobilfunk auf der Strecke bleibt. Also genossen wir den Abend in der heimeligen SAC-Hütte ganz ohne Whatsapp, dafür umso geselliger mit echtem «Social Networking» bei einem schmackhaften 3-Gang-Menü und gutem Walliser Wein.
Zu ungewohnt früher Stunde (21 Uhr) begann die Nachtruhe, und dank des Weines blieben wir nachts auch allgemein ruhig. Um 3 Uhr bat dann der Hüttenwart zum Frühstück. Kaffee, Müsli und Salamibrote um diese Uhrzeit – spätestens jetzt wurde mir klar, dass wir heute noch einiges vorhatten!
Draussen begüsste uns die sternenklare Nacht. Zügig traversierten wir mehrere Bäche und einiges Geröll, bevor wir am Fusse des Alphubelgletschers die Steigeisen anlegten. Plötzlich tauchte die früh morgendliche Sonne die umliegenden Viertausender in wunderschönes, tiefes Gold. Der Tag begrüsste uns aber auch mit dichten Wolkenbändern in den Gipfelregionen, von denen der Wetterbericht partout nichts wissen wollte. Es begleitete uns ein mitunter böiger Wind beim Gletscheraufstieg. Spätestens auf dem Alphubelsattel (3770m) zogen dann auch die Hartgesottenen unter uns ihre Wind- und Daunenjacken aus dem Rucksack.
Überraschend war auch die Vereisung des Firns, weswegen Urs statt der angepeilten Direktroute über die Eisnase den längeren Normalweg einschlug. Kräftig durchgeblasen, wenn auch fasziniert vom Wechselspiel der Wolken erreichten wir gegen 8:15 Uhr den Gipfel. Kalt war es da droben, so kalt, dass man mit seinem iPhone wieder nicht viel anfangen konnte (dieses mal versagte der Akku). Etwas Wärme spendete Svens hervorragender Gipfelschnapps, während Urs seine erprobte Kompaktkamera aus der digitalen Frühzeit hervorholte, um die allseits beliebten Gipfelphotos zu schiessen.
Der Abstieg gestaltete sich abwechslungsreich – mal über fast steinharten Firn, mal auf aufgeweichtem Neuschnee, durchlöchert wie ein Emmentaler, mal vorbei am imposanten Bergschrund. Dank der sachkundigen Führung von Urs, Sven und Andrea ging jedoch niemand verloren. Am Fusse des Gletschers angekommen, war es endlich warm genug um zu picknicken und das mittlerweile gut gekühlte Lunch auszupacken.
Acht glückliche, wenn auch teilweise erschöpfte Gesichter posierten wenig später ein weiteres mal an der Täschhütte. Neben der tollen Natur und den zahlreichen Höhenmetern bleibt die Erinnerung an eine äusserst sympathische Gruppe von Bergbegeisterten.